Der frühere Polizist Michael Slager erschoss 2015 den unbewaffneten, fliehenden Afroamerikaner Walter Scott - nun ist er von einem Bundesgericht zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht entschied, dass es sich bei der Straftat um einen so genannten "Second degree murder" handelt, was in der deutschen Rechtsprechung einem Totschlag gleichkommt.
Der Fall hatte international für Aufsehen und Empörung gesorgt. Im April 2015 hatte der Angeklagte nach einer Verkehrskontrolle in North Charleston Walter Scott erschossen. Zuvor war es zu einem Handgemenge gekommen. Ein Video zeigt, wie der Polizist acht Schüsse in den Rücken des vor ihm fliehenden Opfers abgibt. Zudem ist zu sehen, wie der Polizist versucht, seine Elektroschocker-Pistole neben dem Toten zu platzieren - womöglich, um einen Kampf vorzutäuschen.
Ein erster Prozess im Jahr 2016 war zu keinem Ende gekommen, weil sich die Geschworenen in South Carolina nicht einstimmig auf ein Urteil hatten einigen können. Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin angekündigt, den Fall noch einmal aufzunehmen. In diesem zweiten Prozess bekannte Slager sich im vergangenen Mai schuldig.