Urteile - Bochum:Totes Baby im Müllsack: Acht Jahre Haft für Mutter

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Bochum (dpa/lnw) – Drei Jahre nach dem Tod eines Säuglings in einem Müllsack ist seine Mutter in Bochum zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Die Richter sind überzeugt, dass die 35-Jährige ihr Kind im Oktober 2016 heimlich zur Welt gebracht und anschließend in einen Plastiksack gesteckt hat. Laut dem am Donnerstag verkündeten Urteil ist das Mädchen spätestens nach einer Stunde erstickt. Das Baby war gefunden worden, nachdem sich die Angeklagte nach der Geburt wegen starker Blutungen ins Krankenhaus begeben musste. Dort war festgestellt worden, dass sie gerade ein Kind entbunden hatte. Sie selbst hatte die Schwangerschaft geheim gehalten. Das Urteil lautet auf Totschlag.

Die Angeklagte hatte bereits früher zwei Kinder zur Welt gebracht, von denen niemand etwas erfahren hatte. Diese Babys hatte sie jedoch im Krankenhaus entbunden und sofort zur Adoption freigegeben. Die Richter am Bochumer Schwurgericht sprachen von einer "Lebenslüge", die aufrecht gehalten werden sollte. Niemand sollte erfahren, dass die 35-Jährige Kinder habe.

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