Unfälle - Frankfurt am Main:ICE-Unfall durch Fehler des Lokführers ausgelöst

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Mehr als zweieinhalb Jahre nach einem Unfall mit einem unbesetzten ICE in Frankfurt-Griesheim steht ein Fehler des Lokführers als Ursache fest. Er habe zu spät gebremst, heißt es in einem Bericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU). Der Lokführer habe "seine Aufgaben während der Fahrt nicht mit der gebotenen Sorgfalt" durchgeführt. Der leere ICE war in den frühen Morgenstunden des 17. Februar 2017 auf einen Prellbock aufgefahren, teilweise entgleist und schließlich auf dem Bahnsteig gelandet. Zuvor hatte die "Frankfurter Rundschau" über die Ergebnisse der BEU berichtet.

Der Zug war auf dem Weg vom Frankfurter Hauptbahnhof zu einer Waschanlage. Es entstand dem Bericht zufolge ein Schaden in Höhe von rund 1,66 Millionen Euro unter anderem an Zug und Bahnsteig. Der Lokomotivführer blieb unverletzt, erlitt aber einen Schock. Er habe zunächst keine Züge mehr fahren dürfen und sei dann nachgeschult worden.

Zu dem Unfall habe er ausgesagt, er habe völlig übersehen, dass die Gleise an einem Prellbock endeten. Es habe geregnet und die Bahnsteigbeleuchtung habe ihn geblendet. Der Lokführer berichtete den Angaben zufolge, dass er den Aufprall auch mit einer Schnellbremsung nicht mehr verhindern konnte. Der Zug war den Ergebnissen zufolge zu schnell unterwegs, "trotz eindeutiger Signalisierung" statt der an der Stelle erlaubten 30 Stundenkilometer mit 39 Stundenkilometern.

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