SZ-Kolumne "Bester Dinge":Welcher Tag ist heute? Wurst!

Lesezeit: 1 min

(Foto: digi:tarier OHG)

Drei Freunden aus Thüringen ist es gelungen, eine der letzten Marktlücken im Kalender-Segment zu schließen.

Von Elisa Britzelmeier

Beinahe hätte man sich Sorgen um die Wurst gemacht. Die Zeiten, in denen Bratwürste zur Corona-Impfung lockten, sind lange vorbei. Auch die Rettungsaktion des Altkanzlers Gerhard Schröder für den "Kraftriegel der Facharbeiterin und des Facharbeiters" ist Vergangenheit, Olaf Scholz serviert lieber Fischbrötchen. Währenddessen, könnte man meinen, bedrohen Wurstersatzprodukte und vegetarische Kantinentage ungebremst das deutsche Kulturgut Wurst. Beinahe hätte man schon ans Klima gedacht und daran, dass man früher stirbt, wenn man allzu viel Wurst isst.

Aber dann kam aus Thüringen eine beruhigende Nachricht. Dort erscheint nun erstmalig ein Bratwurstkalender. Ausgedacht haben ihn sich drei Freunde aus Altenburg, wie die lokalen Medien berichten, die Erfinderin wird zitiert: "Der Bratwurst gebührt einfach ein eigener Kalender, in dem sie schön in Szene gesetzt wird." Man denkt gleich an begehrte Kultobjekte wie den Pirelli-Kalender mit den hübschen Frauen oder den Calendario Romano mit den gut aussehenden Geistlichen, und tatsächlich: Im Bratwurstkalender sind gut gebräunte Bratwürste zu sehen, im Brötchen, mit Senf, auch mal mit Ketchup, im Hintergrund jahreszeitlich passende Landschaften. Also Bratwurst vor Schneefeld, Bratwurst vor Stranddüne, Bratwurst vor Kürbiswiese.

Doch aufgepasst, wer jetzt gleich bestellen möchte: Das Genre Wurstkalender ist umfangreich. Den Bratwurstkalender sollte man nicht verwechseln mit dem Bockwurstkalender, und den wiederum nicht mit dem Mettkalender, dem Wurstsalatkalender und dem Adwurstkalender genannten Wurstadventskalender ("24 Tage Genuss"). Wer jetzt schon an Weihnachten denkt, dem bietet das Internet gleich noch Wurstbettwäsche an und ein Nackenkissen in Kalbsleberwurstform. Also nein, man muss sich um die Wurst wirklich keine Sorgen machen, auch wenn sie nicht immer aus Fleisch ist.

Weitere Folgen der Kolumne lesen Sie hier .

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusComedy Wildlife Photography Awards
:"Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass die Fotos echt sind"

Im Wettbewerb um das lustigste Tierfoto der Welt stehen die Finalisten fest. Juror Paul Joynson-Hicks erzählt, welche Tiere ihn am meisten zum Lachen bringen und wie man Fälschungen erkennen könnte.

Interview von Ben Bukes

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: