Australien:Messerangreifer von Sydney soll psychische Probleme gehabt haben

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In Sydney wird um die Opfer einer tödlichen Messerattacke getrauert. (Foto: Lisa Maree Williams/Getty Images)

Nach dem Angriff mit sechs Toten geht die australische Polizei nicht von einer Terrorattacke aus. Der 40-jährige Täter soll Probleme mit seiner psychischen Gesundheit gehabt haben.

Die australische Polizei geht nach der tödlichen Messerattacke in einem Einkaufszentrum in Sydney nicht von einem terroristischen Motiv des Täters aus. Der 40 Jahre alte Angreifer habe psychische Probleme und allem Anschein nach kein ideologisches oder anderes konkretes Motiv gehabt, sagte Anthony Cooke, der stellvertretende Chef der Polizei des Bundesstaats New South Wales. "Für uns erscheint es zum jetzigen Zeitpunkt klar, dass es mit seiner psychischen Gesundheit zu tun hatte." Näher führte Cooke diesen Punkt in seiner Stellungnahme nicht aus.

Der Täter hatte am Samstagnachmittag in einem belebten Einkaufszentrum der Millionenmetropole an Australiens Ostküste mehrere Menschen niedergestochen, bevor ihn eine Polizistin erschoss. Fünf Opfer - vier Frauen und ein Mann - erlagen ihren Verletzungen noch am Tatort in der Westfield Mall in Bondi Junction, eine Frau starb später im Krankenhaus. Das Alter der Getöteten wurde mit 20 bis 55 Jahren angegeben.

Die Polizei habe auch mit der Familie des Mannes gesprochen, der im vergangenen Monat aus dem Bundesstaat Queensland nach New South Wales gekommen sei und einen kleinen Lagerraum genutzt habe, sagte Cooke. Dieser Lagerraum sei bereits durchsucht worden. Der Mann war der Polizei in Queensland laut Cooke schon vor der Tat bekannt, allerdings nicht wegen schwerwiegender Delikte.

Um das Leben weiterer, teils schwer verletzter Menschen wurde gebangt. Insgesamt gab es nach Polizeiangaben mehr als ein Dutzend Verletzte. Cooke sagte am Sonntag, mehrere Opfer seien weiterhin im Krankenhaus, viele davon "in kritischem, aber stabilem Zustand" - darunter ein neun Monate altes Baby, dessen Mutter Medienberichten zufolge unter den Toten ist.

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