Prostitution:"Die Sexarbeitenden sind komplett auf sich alleine gestellt"

Lesezeit: 4 min

In der Pandemie verwaister Wohnwagen, der von Prostituierten für ihre Sexarbeit genutzt wurde. (Foto: imago /CHROMORANGE)

Nach monatelangem Verbot ist Prostitution in einigen Bundesländern wieder erlaubt. Die Sexarbeiterin Johanna Weber erzählt, wie sie durch die Pandemie gekommen ist und warum manche den Weg in die Illegalität gewählt haben.

Interview von Oliver Das Gupta

Johanna Weber, 53, finanzierte ihr Studium in Hamburg mit Prostitution. Nach einigen Jahren in einem Marketingunternehmen wurde sie abermals Sexarbeiterin. Seitdem verdient sie als "berührbare Domina" in Berlin ihr Geld. Weber ist außerdem politische Sprecherin des Berufsverbands für erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD). In Deutschland sind etwa 40 000 Frauen und Männer als Prostituierte angemeldet. Weber geht davon aus, dass noch mal so viele ohne den sogenannten Prostituiertenschutzausweis arbeiten, weil sie berufliche und private Nachteile fürchten. Wegen der Corona-Pandemie wurden Bordelle geschlossen und Sexarbeit weitgehend untersagt. Inzwischen erlauben einzelne Bundesländer nach und nach wieder Prostitution unter Einschränkungen.

Zur SZ-Startseite

Fake-Doku "Lovemobil"
:Das schönere Elend

Die Filmemacherin Elke Margarete Lehrenkrauss hat den inszenierten NDR-Film "Lovemobil" als Dokumentation ausgegeben. Ihre Realität, sagt sie, sei die "authentischere Realität".

Von Willi Winkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: