Royal-Spross im Afghanistan-Einsatz:Prinz Harrys Höhenflug

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Von "Dirty Harry" zu "Top Gun": Galt Prinz Harry einst als partywütiges Sorgenkind der britischen Royals, überrascht er heute mit seinen hervorragenden militärischen Leistungen und seinem Mut als Kampfhubschrauberpilot. Aktuell bereitet er sich auf seinen zweiten Afghanistan-Einsatz vor - und überrundet ganz nebenbei sogar seinen großen Bruder William.

Sophia Lindsey

Prinz Harry ist heute kein Royal Rowdy mehr, sondern glänzt in seiner Uniform. (Foto: Getty Images, Süddeutsche.de)

Es waren einmal zwei Prinzen: Der ältere von ihnen ergriff zwei Milliarden Fernsehzuschauer mit seiner Märchenhochzeit, der jüngere hingegen griff ein paar Mal zu oft zu Alkohol und Drogen. Doch das war einmal. Denn das einstige Sorgenkind der britischen Royal Family mit dem pumucklroten Haar und dem verschmitzten Lächeln kann auch anders. Dieser Tage überrascht der Wildfang aus dem Hause Windsor mit seinen hervorragenden militärischen Leistungen und seinem Mut als Kampfhubschrauberpilot.

Von den Medien wurde "Dirty Harry" schon befördert: Der Party-Prinz heißt jetzt "Top Gun", bei den Streitkräften soll er "Captain Wales" genannt werden. Und "dirty" macht er sich nur noch bei militärischen Übungen: Prinz Harry möchte nach Afghanistan zurück und hat nun mit den konkreten Vorbereitungen auf seinen zweiten Einsatz begonnen. In der Einheit mit der höchsten Todesrate soll der dritte britische Thronfolger eingesetzt werden, das berichtete die britische Tageszeitung The Mirror. Vier Monate lang soll der Einsatz in der Staffel 622 des 3. Regiments dauern.

Klein anfangen wird Prinz Henry Charles Albert David also nicht, stattdessen geht es hoch hinaus für den einstigen Royal Rowdy, der vor wenigen Tagen seine Pilotenprüfung für Apache-Kampfhubschrauber als bester Kopilot und Schütze seines Jahrgangs bestand. Für seine Leistungen bekam er sogar eine Trophäe überreicht: das polierte 30-mm-Geschoss einer Bordkanone des Apache-Hubschraubers, thronend auf einem Podest in der passenden Größe. Der disziplinierte Pilot darf sich geehrt fühlen: Die Auszeichnung wurde erst zum zweiten Mal vergeben.

Prinz Harry scheint seine Berufung gefunden zu haben. Kaum verwunderlich, dass er dieser so schnell wie möglich folgen möchte. "Das Training ist sehr teuer", zitiert die Tageszeitung The Mirror den 27-Jährigen, "ich würde nur jemand anderem den Platz nehmen, wenn sie mich nicht draußen einsetzen würden". Und dort draußen kommt einiges auf ihn zu. "Die Mannschaft muss sich völlig bewusst sein darüber, was sie dürfen und was sie nicht dürfen", berichtet ein Informant. "Harry wird sehr eng mit dem taktischen Bodenpersonal zur Überwachung des Luftraums zusammenarbeiten."

Ob er dieser Herausforderung gewachsen ist, wird sich zeigen. Doch zunächst gibt es Lob von allen Seiten für einen Prinzen, der früher so gar nicht bilderbuchtauglich schien. Mit der abgeschlossenen Pilotenausbildung hat er sogar seinen Bruder William überholt, der bisher nur Rettungshubschrauber fliegen darf. So zeigt sich, dass es eben doch Dinge gibt, die Prinz Harry besser kann. Und dazu gehört nicht nur das verschmitzte Lächeln.

© Süddeutsche.de/dpa/AFP/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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