Mainz:Land verhandelt mit alevitischer Gemeinde über Vertrag

Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz will die Beziehungen zu den alevitischen Gemeinden auf eine vertragliche Grundlage stellen. Der Abschluss der Verhandlungen über gemeinsame Wertegrundlagen, Regelungen zu Feiertagen, Religionsunterricht und religiöser Betreuung in Einrichtungen werde für das erste Quartal 2019 angestrebt, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch mit.

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Mainz (dpa/lrs) - Rheinland-Pfalz will die Beziehungen zu den alevitischen Gemeinden auf eine vertragliche Grundlage stellen. Der Abschluss der Verhandlungen über gemeinsame Wertegrundlagen, Regelungen zu Feiertagen, Religionsunterricht und religiöser Betreuung in Einrichtungen werde für das erste Quartal 2019 angestrebt, teilte die Staatskanzlei am Mittwoch mit.

Die alevitischen Gemeinden in Rheinland-Pfalz umfassen mehr als 2000 Mitgliedsfamilien und über 8000 Einzelpersonen. Größte Gemeinde ist mit rund 1000 Mitgliedsfamilien Ludwigshafen. Danach folgen Worms, Koblenz, Mainz, Alzey und Edenkoben. In Kaiserslautern und Frankenthal seien Gemeinden im Aufbau, sagte Kemal Gülcehre von der alevitischen Gemeinde Alzey. Die Aleviten sind eine islamische Glaubensrichtung, die sich vom sunnitischen Islam abhebt und von Werten wie Nächstenliebe und Humanismus geprägt ist.

Es sei ein großes Anliegen, dass sich die Einwohner alevitischen Glaubens auch in Rheinland-Pfalz zuhause fühlten und ihrem Glauben nachgehen könnten, sagte Staatssekretär Salvatore Barbaro (SPD) von dem für Religionsgemeinschaften zuständigen Kulturministerium. „Wir freuen uns, dass die Vertragsverhandlungen wieder laufen“, erklärte der Vorsitzende der Alevitischen Gemeinde Deutschland, Hüseyin Mat.

Verhandlungen mit den islamischen Verbänden in Rheinland-Pfalz sind seit mehr als zwei Jahren unterbrochen. Vor einer möglichen Wiederaufnahme soll eine Zielvereinbarung unterzeichnet und dann zunächst nach einem Jahr überprüft werden. Nach der Vorlage eines juristischen und eines religionswissenschaftlichen Gutachtens verlangt das Ministerium vom Landesverband der Ditib den Nachweis der Eigenständigkeit, so dass eine Einflussnahme der türkischen Religionsbehörde Diyanet ausgeschlossen ist.

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