Mainz:Gemeinde Essingen hängt „Hitler-Glocke“ ab

Essingen (dpa/lrs) - Die pfälzische Gemeinde Essingen will ihre "Hitler-Glocke" abhängen und als Leihgabe an das Historische Museum in Speyer geben. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, wie Ortsbürgermeisterin Susanne Volz (FWG) am Donnerstag mitteilte. "Zur Aufarbeitung ist sie in Speyer besser aufgehoben", sagte Volz. Da der Glockenturm nicht begehbar sei und man die Glocke mit NS-Inschrift nicht sehe, könne die Gemeinde keine "Aufarbeitungsarbeit" leisten. "In Speyer wissen sie, wie man damit umgeht", sagte sie. Zuvor hatten andere Medien darüber berichtet.

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Essingen (dpa/lrs) - Die pfälzische Gemeinde Essingen will ihre „Hitler-Glocke“ abhängen und als Leihgabe an das Historische Museum in Speyer geben. Das hat der Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen, wie Ortsbürgermeisterin Susanne Volz (FWG) am Donnerstag mitteilte. „Zur Aufarbeitung ist sie in Speyer besser aufgehoben“, sagte Volz. Da der Glockenturm nicht begehbar sei und man die Glocke mit NS-Inschrift nicht sehe, könne die Gemeinde keine „Aufarbeitungsarbeit“ leisten. „In Speyer wissen sie, wie man damit umgeht“, sagte sie. Zuvor hatten andere Medien darüber berichtet.

Die evangelische Landeskirche weiß von insgesamt vier Glocken mit problematischen Inschriften aus der Nazi-Zeit in Rheinland-Pfalz und einer im Saarland. Die Essinger Glocke gehört der Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße. Die evangelische und die katholische Kirchengemeinde nutzten sie. Sie hätten bereits im September beschlossen, sie nicht mehr zu läuten, sagte Volz. Nun gehe es um Ersatz und Möglichkeiten der Finanzierung. Wann die Glocke nach Speyer transportiert werden soll, stehe noch nicht fest.

Im Zuge der Diskussionen um Glocken, die in der Zeit zwischen 1933 und 1945 gegossen wurden, richtete die evangelische Landeskirche der Pfalz im Herbst einen sogenannten „Glockenfonds“ über 150 000 Euro ein. Die Mittel sollen die Empfehlung der Landeskirche bekräftigen, die Glocken abzuhängen, „um die vor Ort teils heftigen Diskussionen nicht ausufern zu lassen“, sagte ein Sprecher. Bisher hat noch keine Gemeinde Geld beantragt.

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