Rabbinerin:Elisa Klapheck mit Marie-Juchacz-Frauenpreis ausgezeichnet

Eine Frau hält zwei Karten mit dem Davidstern und der Menora in der Hand. (Foto: Christoph Soeder/dpa)

Der Marie-Juchacz-Preis wird immer am Weltfrauentag verliehen. Der Preis geht auf eine Sozialreformerin und Frauenrechtlerin zurück.

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Mainz (dpa/lrs) - Die Rabbinerin Elisa Klapheck erhält den Marie-Juchacz-Frauenpreis 2024 des Landes Rheinland-Pfalz. Die Ehrung werde für ihren unermüdlichen Einsatz für die Emanzipation der Frauen im Judentum, für ihren engagierten Beitrag zum jüdischen Leben in Deutschland und für ihr Engagement für den Dialog zwischen Religion und Politik verliehen, teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag in Mainz mit.

Der im Jahr 2019 ins Leben gerufene Preis ist benannt nach der Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz (1879-1956), die 1919 als erste Frau in der Weimarer Nationalversammlung eine Rede hielt. Die Auszeichnung wird immer am Internationalen Frauentag (8. März) verliehen. Preisträgerinnen waren unter anderem die frühere Bundestagspräsidentin und Bundesfamilienministerin Rita Süssmuth (CDU) und die Journalistin Golineh Atai.

Viele Jüdinnen und Juden fürchteten in Deutschland um ihre Sicherheit und fühlten sich durch fehlende Empathie nach dem Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel im Stich gelassen, erklärte Dreyer. Die Sicherheit der Menschen in Rheinland-Pfalz sei für sie persönlich und die Landesregierung eine Verpflichtung ersten Ranges. Wer die Demokratie bewahren wolle, müsse gegen jede Form von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit aufstehen. Deshalb seien Persönlichkeiten wie Elisa Klapheck wichtig, die für einen kritisch-konstruktiven Dialog werben würden und neue Sichtweisen in die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen einbrächten.

Elisa Klapheck wurde in Düsseldorf geboren und wuchs in Deutschland sowie den Niederlanden auf. Sie ist Rabbinerin des Egalitären Minjan, der liberalen Gemeinschaft in der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt am Main, und Professorin für Jüdische Studien an der Universität Paderborn.

© dpa-infocom, dpa:240308-99-269468/2

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