Rabbiner :Goldschmidt: Für Europa als Ort von Vielfalt und Respekt

Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, diesjähriger Karlspreisträger, spricht in der Aula der Hochschulverwaltung der RWTH Aachen. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Der Karlspreisträger 2024 ist ein Mann des Dialogs. An der Uni Aachen spricht der orthodoxe Rabbiner Goldschmidt vor Hunderten Studenten. Er wünscht sich ein Einstehen für ein Europa der Toleranz.

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Aachen (dpa) - Der diesjährige Karlspreisträger Pinchas Goldschmidt hat die Jugend in Europa zur Solidarität mit den Juden aufgerufen. Nur wer sich für sein Gegenüber öffne, Interesse und Empathie zeige, baue auch Ressentiments, Unwissenheit und Unsicherheit ab und sei so deutlich resilienter gegen jede Form von Desinformation, Vorurteile und Hass, sagte der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz am Mittwoch in Aachen. 

Er sprach am Vortag der Karlspreis-Verleihung vor mehreren Hundert Studenten in der RWTH Aachen. „Lassen sie uns gemeinsam dafür einstehen, dass Europa ein Ort der Vielfalt, des Respekts und der Toleranz bleibt“, sagte Goldschmidt. 

Der 60 Jahre alte Oberrabbiner erhält am Donnerstag im Krönungssaal des Rathauses von Aachen den Internationalen Karlspreis. Mit der Zuerkennung will das Karlspreis-Direktorium deutlich machen, dass jüdisches Leben zu Europa gehört und in Europa kein Platz für Antisemitismus sein darf. Mit der Preisvergabe wird den Angaben zufolge auch das Engagement des jüdischen Geistlichen für den interreligiösen Austausch gewürdigt. Goldschmidt steht im Dialog mit Vertretern von Muslimen und mit dem Papst. Viele Jahre war er Oberrabbiner von Moskau. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine verließ er das Land.

© dpa-infocom, dpa:240508-99-964328/2

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