Prozesse - Torgelow:Prozess um Schüsse: Geständnis für "versuchten Totschlag"

Deutschland
Das Justizzentrum Neubrandenburg mit Landgericht. Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa/Archiv (Foto: dpa)

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Neubrandenburg (dpa/mv) - Im Prozess um zwei Schussattacken in Torgelow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) hat der Angeklagte auch den als "versuchten Totschlag" angeklagten Überfall gestanden. "Ich habe in der Nacht zum 16. Juni 2019 mit der Gasdruckpistole auf den Mann aus der Wohnung geschossen", sagte der 24-jährige Gerüstbauhelfer am Mittwoch am Landgericht Neubrandenburg.

Hintergrund sei ein Streit um 180 Euro mit dem 30-Jährigen gewesen, die er dem Opfer wegen Drogen geschuldet habe. "Ich hatte bisher gehofft, so davonzukommen", erklärte der Angeklagte nach Beratung mit seinem Anwalt das bisherige Leugnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor, weil er damals zweimal Kontrahenten beschossen haben soll, die verletzt wurden.

Das erste Opfer wurde von Stahlkugeln am Körper und am rechten Auge getroffen. Der Getroffene habe sein Geld via Handy zurückgefordert und gedroht, sagte der Angeklagte. Er habe dem Mann nachts "eigentlich nur einen Schrecken einjagen wollen" und nicht gedacht, dass das so gefährlich sei. In der Verhandlung kam heraus, dass der 24-Jährige kurz vorher bei einer Feier auf Flaschen und Gläser geschossen hatte.

Zehn Tage später beim zweiten Angriff in Torgelow wurde ein anderer Mann von einer Kugel aus der Pistole an der Schläfe getroffen. Diese musste herausoperiert werden. Hier hatte der Angeklagte bereits gestanden, aus einem Auto heraus geschossen zu haben. Er habe den Mann aber nicht treffen wollen. Kurz danach war der Schütze, gegen den 2017 schon ein Waffenverbot erlassen worden war, verhaftet worden. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt, mit einem Urteil wird am 13. März gerechnet.

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