Prozesse - Paderborn:Ehefrau aus Eifersucht erstochen: Lebenslang für Vater

Deutschland
Eine Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in ihren Händen. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Paderborn (dpa) – Wegen Mordes an seiner Ehefrau hat das Landgericht Paderborn einen 30-jährigen Mann am Dienstag zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Nach den Feststellungen des Gerichts hat der 30-Jährige am 3. November 2020 in Paderborn die zehn Jahre jüngere Frau mit 31 Messerstichen auf dem Vordersitz eines Autos getötet. Die Frau hinterlässt drei Kinder.

Der angeklagte Syrer habe angenommen, dass seine Frau eine Affäre mit einem anderen Mann gehabt habe und dadurch seine vermeintliche Ehre beschädigt gesehen, hieß es im Urteil. Die Kammer ging von niederen Beweggründen bei der Tat aus. Der Angeklagte habe einen "zutiefst patriarchalischen Ehrbegriff, in dem er glaubte, über das Leben seiner Frau bestimmen zu können".

Angehörige hatten als Zeugen ausgesagt, der 30-Jährige sei zunehmend eifersüchtig gewesen. Und das so sehr, dass er sogar körperlich gelitten habe.

Am Tatabend habe er sich zwar zunächst im Beisein von Angehörigen beider Familien wieder mit seiner Frau versöhnt, aber dennoch eine Bestrafung geplant. Dass er von vornherein beabsichtigt hatte, seine Frau zu töten, nahm die Kammer nicht an. Dennoch habe der 30-Jährige bei einem späteren Verwandtenbesuch unter einem Vorwand ein Küchenmesser an sich gebracht. Damit tötete er die Frau kurz danach im Auto. Der Angeklagte hatte bis zuletzt bestritten, der Täter zu sein und stattdessen Verwandte bezichtigt. Sie seien neidisch auf seine gute Ehe und die Kinder gewesen.

© dpa-infocom, dpa:210907-99-128477/2

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