Nürnberg:Prozess wegen Zolltricks mit Solarmodulen in Nürnberg

Nürnberg (dpa/lby) - Wegen Zolltricksereien mit Solarmodulen aus China müssen sich zwei Männer und zwei Frauen von heute an vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Den Mitarbeitern einer Nürnberger Niederlassung eines chinesischen Solarkonzerns wird bandenmäßige Steuerhehlerei in 36 Fällen vorgeworfen.

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Nürnberg (dpa/lby) - Wegen Zolltricksereien mit Solarmodulen aus China müssen sich zwei Männer und zwei Frauen von heute an vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth verantworten. Den Mitarbeitern einer Nürnberger Niederlassung eines chinesischen Solarkonzerns wird bandenmäßige Steuerhehlerei in 36 Fällen vorgeworfen.

Laut Anklage sollen zwei der Beschuldigten im Jahr 2014 Solarmodule aus Fernost bezogen haben, bei denen Antidumping- und Ausgleichszölle in Höhe von knapp acht Millionen Euro hinterzogen wurden, wie das Gericht mitteilte. Die zwei anderen hätten Beihilfe geleistet.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, die Module zur Verschleierung ihrer Taten über eine Scheinfirma bezogen und verkauft zu haben. Bei der Einfuhr über die Niederlande sollen sie zudem fälschlicherweise angegeben haben, dass die Ware aus Taiwan stamme, nicht aus China. Der Hintergrund: Im Juni 2013 hatte die Europäische Union Anti-Dumping-Zölle auf Solarpaneele aus der Volksrepublik erlassen, die Regelung galt damals aber nicht für Taiwan.

Im Falle einer Verurteilung droht den Angeklagten eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahre Haft.

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