München:Tausende Anleger um Millionen betrogen: Prozessauftakt

München (dpa/lby) - Nahezu 6000 Opfer, ein Schaden von mehr als 60 Millionen Euro: Um einen großen Betrug mit Kapitalanlagen geht es in einem Prozess, der am Freitag vor dem Landgericht München I begonnen hat. Mehr als drei Stunden brauchte die Staatsanwältin, um mit Hilfe einer Kollegin die umfangreiche Anklageschrift vorzutragen. Die drei Angeklagten sollen mit einer Anlagenfirma von der Schweiz aus ein Schneeballsystem betrieben haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, 5830 Anlegern eine lukrative, risikolose Altersvorsorge vorgetäuscht und ihnen damit Millionenbeträge entlockt zu haben.

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München (dpa/lby) - Nahezu 6000 Opfer, ein Schaden von mehr als 60 Millionen Euro: Um einen großen Betrug mit Kapitalanlagen geht es in einem Prozess, der am Freitag vor dem Landgericht München I begonnen hat. Mehr als drei Stunden brauchte die Staatsanwältin, um mit Hilfe einer Kollegin die umfangreiche Anklageschrift vorzutragen. Die drei Angeklagten sollen mit einer Anlagenfirma von der Schweiz aus ein Schneeballsystem betrieben haben. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, 5830 Anlegern eine lukrative, risikolose Altersvorsorge vorgetäuscht und ihnen damit Millionenbeträge entlockt zu haben.

Demnach hatten die Opfer unter anderem Lebens- und Rentenversicherungen oder Bausparverträge in dem Glauben abgetreten, das Kapital in doppelter Höhe zurückzubekommen. Tatsächlich jedoch hatten die Angeklagten laut Staatsanwaltschaft zu keiner Zeit vorgehabt, das Geld gewinnbringend zu investieren - die Mittel steckten sie in den laufenden Betrieb, höchstriskante Börsenspekulationen und ihren aufwendigen Lebensstil.

Hauptfigur in dem Prozess ist ein Bankkaufmann aus Unterfranken. Die Gruppe um den 54-Jährigen soll den Schein einer seriösen und erfolgreichen Firma geschaffen haben, die durch Investmentbanking in der Vergangenheit hohe Wertsteigerungen erzielt habe. Tatsächlich habe das Unternehmensgeflecht bis dahin nur Verluste eingefahren, berichtete die Staatsanwältin. Das Geschäft konnte laut Anklage nur durch Täuschung und fortlaufende Werbung neuer Anleger sichergestellt werden.

Die Angeklagten, die seit Februar 2017 in Untersuchungshaft sitzen, müssen sich wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs und unerlaubten Betreibens von Bankgeschäften verantworten. Das Verfahren gegen einen vierten Mann wurde abgetrennt. Er sei nicht verhandlungsfähig, erklärte die Vorsitzende Richterin. Das Landgericht hat 37 Verhandlungstage bis Oktober 2018 angesetzt.

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