München:Schwester erdrosselt - Sieben Jahre Haft für Mann

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München (dpa/lby) - Die Tötung seiner Schwester mit der Schnur eines Schuhbeutels muss ein 37-Jähriger mit sieben Jahre Haft büßen. Das Münchner Landgericht befand den Mann am Montag für schuldig, das Opfer im Februar 2016 erdrosselt zu haben. Der Urteilsspruch lautetet auf Totschlag. Die Staatsanwaltschaft hatte für den 37-Jährigen lebenslange Haft wegen Mordes gefordert.

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München (dpa/lby) - Die Tötung seiner Schwester mit der Schnur eines Schuhbeutels muss ein 37-Jähriger mit sieben Jahre Haft büßen. Das Münchner Landgericht befand den Mann am Montag für schuldig, das Opfer im Februar 2016 erdrosselt zu haben. Der Urteilsspruch lautetet auf Totschlag. Die Staatsanwaltschaft hatte für den 37-Jährigen lebenslange Haft wegen Mordes gefordert.

Mit seinem Urteil entsprach das Gericht der Forderung der Verteidigung. Der Vorsitzende Richter sprach zwar am Montag von einer verwerflichen Tat, „aber nicht auf tiefster Stufe“. Der heute 37-Jährige habe „mit absolutem Vernichtungswillen“ gehandelt.

Das Gericht schenkte dem Geständnis des Angeklagten Glauben. Demnach hatte die Schwester ihren Bruder seit früher Kindheit gedemütigt und ihm Gewalt angetan. Nachdem er sich nie dagegen gewehrt hatte, kam es am Tag der Tat zu einem heftigen Streit und einer Rangelei. Dabei griff der Mann nach der Schnur, die er der Schwester um den Hals legte und zuzog. Die Frau starb an Sauerstoffmangel im Gehirn.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte sich die Schwester schon in der Kindheit in Ungarn „impulsiv und dominant“ gegenüber ihrem Bruder verhalten. Die Schwester heiratete später in Österreich einen Millionär und beerbte ihn. Sie zog nach München und ließ ihrem Bruder regelmäßig Geld zukommen.

Bei Besuchen des Bruders demütigte sie ihn wiederholt vor anderen. So soll sie ihm im Restaurant die Brille vom Kopf geschlagen haben, weil diese nicht richtig gesessen habe. Sie habe ihn als „ behindert“ beschimpfte, habe sich über ihn lustig gemacht, weil er nicht schwimmen konnte. Der Bruder habe all dies ertragen - angeblich auch, weil seine Familie von den Zuwendungen abhängig war.

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