Köln:Von SEK-Schüssen schwer verletzt: Mann verklagt Land NRW

Köln (dpa/lnw) - Ein durch Schüsse bei einem Polizeieinsatz schwer verletzter Mann verlangt vom Land Nordrhein-Westfalen 440 000 Euro Schadenersatz und Schmerzensgeld. Eine Sprecherin des Kölner Landgerichts sagte am Mittwoch, der Kläger sei 2011 bei einem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos am Kölner Großmarkt durch mehrere Schüsse verletzt worden. Zunächst sollten in dem Zivilverfahren zwei Polizeibeamte als Zeugen vernommen werden. Laut "Bonner General-Anzeiger" rechtfertige am Dienstag ein damals am Einsatz beteiligter SEK-Beamter das Vorgehen der Polizei.

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Köln (dpa/lnw) - Ein durch Schüsse bei einem Polizeieinsatz schwer verletzter Mann verlangt vom Land Nordrhein-Westfalen 440 000 Euro Schadenersatz und Schmerzensgeld. Eine Sprecherin des Kölner Landgerichts sagte am Mittwoch, der Kläger sei 2011 bei einem Einsatz eines Spezialeinsatzkommandos am Kölner Großmarkt durch mehrere Schüsse verletzt worden. Zunächst sollten in dem Zivilverfahren zwei Polizeibeamte als Zeugen vernommen werden. Laut „Bonner General-Anzeiger“ rechtfertige am Dienstag ein damals am Einsatz beteiligter SEK-Beamter das Vorgehen der Polizei.

Der jetzige Kläger war im Sommer 2017 zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden, unter anderem wegen Verstößen gegen das Waffenrecht, aber nicht wegen seines Verhaltens bei der Schießerei 2011. Der Hintergrund damals: Zunächst soll die Ehefrau des Kaufmanns die Polizei wegen häuslicher Gewalt zur Hilfe gerufen und ein Zeuge von Drogen und Waffen berichtet haben. Die Polizei wollte den Mann später festnehmen, rief das SEK hinzu.

Nach damaligen Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Kaufmann beim Zugriff versucht haben, einen SEK-Beamten mit einem Schuss zu töten, die Polizei habe das Feuer erwidert. Das Kölner Gericht verurteilte den Mann aber ausdrücklich nicht wegen versuchter Tötung - und stellte kritisch fest, dass bei den Ermittlungen nicht alle beteiligten SEK-Beamten befragt worden waren. Der Mann hatte Revision eingelegt und fordert parallel dazu 440 000 Euro vom Land.

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