Göttingen:Millionen-Geschäfte mit Iran: Unternehmer vor Gericht

Göttingen (dpa/lni) - Weil sie trotz Handelsembargos millionenschwere Chemiekaliengeschäfte mit dem Iran gemacht haben sollen, stehen seit Mittwoch zwei Unternehmer vor dem Landgericht Göttingen. Dem 58 Jahre alten Vater und dessen 35 Jahre altem Sohn werde gewerbsmäßiger Verstoß gegen ein Verkaufsverbot des Außenwirtschaftsgesetzes und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen, sagte eine Gerichtssprecherin.

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Göttingen (dpa/lni) - Weil sie trotz Handelsembargos millionenschwere Chemiekaliengeschäfte mit dem Iran gemacht haben sollen, stehen seit Mittwoch zwei Unternehmer vor dem Landgericht Göttingen. Dem 58 Jahre alten Vater und dessen 35 Jahre altem Sohn werde gewerbsmäßiger Verstoß gegen ein Verkaufsverbot des Außenwirtschaftsgesetzes und gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen, sagte eine Gerichtssprecherin.

Laut Anklage haben die Männer in den Jahren 2013 und 2014 das damals geltende Iran-Embargo umgangen. Sie sollen für mehr als acht Millionen Euro gut 100 Tonnen Chemikalien auf dem Umweg über Dubai und Tadschikistan an eine Firma in Teheran geliefert haben. Im Iran sollten die Chemikalien unter anderem als Katalysatoren bei der Benzin-Herstellung dienen.

Bis Anfang 2016 galt gegen den Iran wegen dessen Atompolitik ein Handelsembargo. Obwohl das Land ein großer Ölproduzent ist, konnte es seinen Benzin-Bedarf lange Zeit wegen fehlender Raffinerie-Kapazitäten nicht selbst decken.

Außer dem Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz wird den Angeklagten vorgeworfen, sie hätten statt der bestellten Ware ein minderwertiges, in China erworbenes Imitat in den Iran geliefert. Anschließend sollen sie versucht haben, die Täuschung durch gefälschte Lieferdokumente zu verschleiern. Der Prozess soll bis ins kommende Jahres dauern.

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