Gera:Mord an Jenaer Rentnerin: Ermittlungen gegen weiteren Mann

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Das Justizzentrum Gera. (Foto: Jan Woitas/zb/dpa/Archivbild)

Genau ein Jahr nach dem Mord an einer 87-jährigen Rentnerin in Jena-Winzerla ermittelt die Staatsanwaltschaft nun gegen einen zweiten Mann aus Jena. Gegen ihn...

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Gera (dpa/th) - Genau ein Jahr nach dem Mord an einer 87-jährigen Rentnerin in Jena-Winzerla ermittelt die Staatsanwaltschaft nun gegen einen zweiten Mann aus Jena. Gegen ihn sei ein Verfahren wegen Mordes sowie Handels mit Drogen in nicht geringer Menge eingeleitet worden, sagte Oberstaatsanwalt Horst Sauerbaum am Freitag im Prozess vor der 1. Strafkammer des Landgerichts Gera.

Anlass waren Aussagen des Angeklagten am vergangenen Mittwoch. An dem Tag hatte er sein Schweigen gebrochen und sich im Prozess erstmals zu den Vorwürfen geäußert. Dabei bestritt der 24 Jahre alte Afghane seine Nachbarin getötet zu haben. Die Anklage wirft ihm Mord aus Habgier vor.

Vielmehr beschuldigte er seinen Landsmann, ihn bedroht zu haben. Mit weiteren Männern soll dieser am 10. Januar 2019 in seine Wohnung gekommen sein, wo er gerade mit der Nachbarin gesprochen habe. Als sie die Wohnung verlassen wollte, habe der andere Mann sie an Armen und Hals gepackt und zu Boden gebracht. Später habe er helfen müssen, den in einen Koffer gestopften Körper nach unten zu tragen.

Der beschuldigte 31-Jährige räumte zwar ein, den Angeklagten zu kennen. Er will ihm aber - anders als behauptet - weder 10 000 Euro geliehen noch mit kriminellen Geschäften wie dem Transport von Drogen beauftragt haben. Auch bestritt er, etwas mit dem gewaltsamen Tod der Frau zu tun zu haben. „Das ist gelogen. Das habe ich nicht gemacht“, sagte der Altenpfleger. Ob er eine Vermutung habe, warum ihn der Angeklagte beschuldige, wollte Richter Uwe Tonndorf daraufhin wissen. Das könne er sich nicht erklären, antwortete der Zeuge.

Die Leiche war zwei Tage nach dem Verschwinden der Seniorin im Keller des Wohnhauses entdeckt worden. Nach Angaben der Rechtsmedizin ist sie infolge stumpfer Gewalt gegen den Hals erstickt. Für den Prozess sind derzeit weitere Verhandlungstermine bis Anfang Februar geplant.

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