Prozess in Osnabrück:Der Lärm in seinem Kopf

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In diesem Haus in Bramsche bei Osnabrück lebte der Rentner. (Foto: Sina Schuldt/picture alliance/dpa)

Der Rentner Giuseppe Del B. hat seinen 16-jährigen Nachbarsjungen erschossen. Vor Gericht berichtet er von Geräuschen, durch die er sich gestört gefühlt habe. Aber außer ihm hörte sie niemand.

Von Alexander Menden, Osnabrück

Ein "bemerkenswerter Fall" liege hier vor, sagt Nahlah Saimeh. Die forensische Psychiaterin sagt am Dienstag als Sachverständige in Saal 272 des Landgerichts Osnabrück aus, in einer Verhandlung gegen den 82-jährigen Giuseppe Del B. Er hat, das räumt der Angeklagte selbst ein, eines Morgens im vergangenen Februar den 16-jährigen Sinan F., der in einem Mietshaus im Niedersächsischen Bramsche in der Wohnung über ihm wohnte, im Flur wegen angeblichen fortgesetzten Lärms zur Rede gestellt und dann mit seiner Sportpistole mehrere Schüsse in dessen Bein und Kopf abgegeben. Der Junge starb kurz darauf.

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