Leute:Auf Glanz poliert

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Reinhold Beckmann hat sich in Italien verliebt. (Foto: Georg Wendt/dpa)

Reinhold Beckmann nerven schmutzige Brillengläser, Billie Eilish ihr Tourette-Syndrom, und Boris Becker lebt jetzt hinter anderen Gittern.

Reinhold Beckmann, 66, deutscher Moderator, hortet Brillen-Putztücher. "Was mich nervt: wenn die Brille dreckig ist und ich kein Brillentuch dabeihabe", sagte er in einem Interview dem Verein Kuratorium Gutes Sehen. "Deshalb habe ich mir irgendwann einen Überschuss an Brillenputztüchern angelegt. Überall liegen welche rum." Beckmann wurde von dem Verein zum "Brillenträger des Jahres 2022" gekürt. "Ich habe so vier bis fünf Brillen im Schrank, trage aber die meiste Zeit meine Lieblingsbrille", sagte Beckmann. "Meine alten Modelle habe ich alle aufgehoben. Sie anzuschauen ist für mich wie im Fotoalbum blättern. Jede Brille erzählt Geschichten, hat mich ein Stück meines Lebens begleitet."

(Foto: Jordan Strauss/AP)

Billie Eilish, 20, US-amerikanische Sängerin, ist genervt von ihrem Tourette-Syndrom. "Die häufigste Reaktion der Leute ist, dass sie lachen, weil sie denken, dass ich versuche, lustig zu sein, und ich bin dann immer unglaublich beleidigt", sagte sie in einem Interview mit dem Moderator David Letterman. Die neurologische Störung wurde bei ihr im Alter von elf Jahren festgestellt. Das Tourette-Syndrom führt zu unkontrollierbaren Lautäußerungen oder sich wiederholenden Bewegungen. "Das sind Dinge, die Sie nie bemerken würden, wenn Sie sich nur mit mir unterhalten", sagte Eilish, "aber für mich sind sie sehr anstrengend." Während einige ihrer Ticks nachgelassen hätten, seien andere immer noch subtil da.

(Foto: Frank Augstein/dpa)

Boris Becker, 54, deutscher Ex-Tennisprofi, ist umgezogen. Er lebt nun in einem Gefängnis mit niedrigerer Sicherheitsstufe. Nach gut drei Wochen Haft sei er am Montag in das Huntercombe-Gefängnis in Nuffield, rund 70 Kilometer westlich von London, gebracht worden, bestätigte Beckers Anwalt der Deutschen Presse-Agentur. Die ersten Wochen seiner Haftstrafe hatte Becker im Londoner Gefängnis Wandsworth abgesessen, das für Überfüllung, Gewalt und schlechte hygienische Zustände bekannt ist. Das Huntercombe Prison dagegen ist speziell für ausländische Männer vorgesehen. Rund 480 Insassen sollen dort der Internetseite zufolge in Einzel- sowie Gemeinschaftszellen leben. Becker wurde Ende April in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte seinen Insolvenzverwaltern Vermögenswerte in Millionenhöhe verschwiegen. Sein Anwalt wies kürzlich Gerüchte zurück, dass Becker sich im Wandsworth-Gefängnis über das Essen beschwert oder einen Notknopf gedrückt habe.

Oh my fucking god: Liam Gallagher, hier bei einem Konzert im Sommer 2021, gibt's jetzt auch in der KI-Version. Er selbst findet's "mega". Natürlich. (Foto: Alberto Pezzali/dpa)

Liam Gallagher, 49, britischer Sänger, hält nichts von Prahlerei. "Heutzutage gibt es viel zu viel hohle Angeberei im Musikgeschäft. Das ist alles nicht echt", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Nur weil du mit verbundenen Augen und deinen Füßen Gitarre spielen kannst, bist du noch lange kein Gott." Musik müsse die Leute dazu bringen, "zu saufen und zu springen. Einfache Lyrics, in die Fresse." Oasis seien nichts Besonderes gewesen. "Wir waren so alt wie unser Publikum, wir haben gesoffen, was die gesoffen haben, und wir sahen aus wie die", sagte Gallagher. "Ich sag immer: normal bleiben, einfach bleiben."

(Foto: Evan Agostini/AP)

Margaret Atwood, 82, kanadische Schriftstellerin, hat vergeblich versucht, ihr eigenes Buch zu verbrennen. In einem Video des Buchverlags Penguin-Random-House richtet die Autorin einen Flammenwerfer auf ihren dystopischen Roman "Der Report der Magd", der von einem religiösen und totalitären Patriarchat erzählt. "Zu den Dingen, mit denen man nie gerechnet hat, gehört das dazu", sagte sie in einem Telefoninterview dem US-Hörfunksender Npr. Die feuerfeste Ausgabe wird bei Sotheby's versteigert und der Erlös dem Schriftstellerverband PEN gestiftet, der sich für Meinungsfreiheit einsetzt. "Der Report der Magd" wurde, so Atwood, zwar nie verbrannt, aber oft verboten und bekämpft. In einigen US-Distrikten in Kansas und Texas wurde das Buch etwa aus den Schulbibliotheken entfernt.

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