Leute:Millionenspende von zweifelhaftem Absender

Lesezeit: 2 min

Prinz Charles, Thronfolger, bei der Eröffnungsfeier der Commonwealth Games in Birmingham. (Foto: David Davies/dpa)

Prinz Charles soll Geld von Halbbrüdern des Terroristen Osama bin Laden angenommen haben. Isabel Allende sorgt sich um Frauenrechte. Und Astronaut Matthias Maurer hat Fernweh.

Prinz Charles, 73, britischer Thronfolger, schaut offenbar nicht so genau aufs Geld. Einem Bericht der Sunday Times zufolge hat der älteste Sohn von Queen Elizabeth II. eine Millionen-Spende von Halbbrüdern des Terroristen Osama bin Laden angenommen. Der Betrag in Höhe von einer Million Pfund (1,19 Millionen Euro) ging an die Wohltätigkeitsorganisation Prince of Wales's Charitable Fund. Charles habe sich im Oktober 2013 in seiner Londoner Residenz Clarence House mit dem saudischen Unternehmer Bakr bin Laden getroffen. Mehrere Berater hätten ihn aufgefordert, das Geld nicht anzunehmen oder zurückzuzahlen. Charles habe aber ihre Bedenken ignoriert, dass die Spende sein Ansehen beschädigen könnte. Osama bin Laden war der Drahtzieher der Terroranschläge in den USA vom 11. September 2001 mit Tausenden Toten. Es gibt keine Hinweise, dass Bakr bin Laden und sein Bruder Shafiq in die Attentate verwickelt waren oder Terrorismus unterstützen. Indes ist es nicht das erste Mal, dass Charles wegen einer Spende für seine Stiftung kritisiert wird. Erst vor wenigen Wochen hatte die Sunday Times berichtet, dass der Queen-Sohn zwischen 2011 und 2015 insgesamt drei Millionen Euro in bar vom katarischen Ex-Ministerpräsidenten Scheich Hamad bin Dschassim al-Thani angenommen habe.

"Violeta" heißt der neue Roman von Isabel Allende. (Foto: Francisco Seco/AP)

Isabel Allende, 79, chilenische Schriftstellerin, bangt um den Fortschritt der Gesellschaft. "Wenn wir Frauen nicht wachsam sind und gegen solche Tendenzen ankämpfen, dann verlieren wir Rechte, die wir uns bereits erkämpft haben", sagte sie der Welt am Sonntag. Allende bezog sich auf das Taliban-Regime in Afghanistan sowie die jüngste Entscheidung des Supreme Courts zu Abtreibungen. Das Oberste Gericht der USA hatte Ende Juni entschieden, dass aus der Verfassung kein Grundrecht auf Abtreibung abgeleitet werden könne. Damit hob es das Grundsatzurteil "Roe v. Wade" von 1973 auf, das zu einer weitgehenden Freigabe von Abtreibungen geführt hatte. In manchen Ländern müssten Frauen sich Sorgen machen, "weil sie vergewaltigt und belästigt werden und deshalb nicht über die Straße gehen", sagte Allende weiter. Als sie selbst in den 1970er-Jahren Feministin geworden sei, "war das nichts Gutes. Als Feministin bezeichnet zu werden, war fast eine Beschimpfung. Das ist heute nicht mehr so."

(Foto: Federico Gambarini/dpa)

Matthias Maurer, 52, Astronaut, hat Fernweh. Auf die Frage, was er an der Internationalen Raumstation vermisse, sagte er der Deutschen Presse-Agentur: "Natürlich den Blick runter auf die Erde. Das ist das, was die schönste Erinnerung ist." Außerdem vermisse er "das Schweben" in der Schwerelosigkeit, die schöne Gemeinschaft mit den Kollegen und "das Entfernt-Sein von den irdischen Problemen" - wie beispielsweise der Energiekrise oder Corona. Worauf er hingegen gern verzichtet: auf den Zeitdruck. Jeder Tag sei mit Experimenten und Aktivitäten komplett durchgeplant gewesen. Derzeit freue er sich, "wieder Herr des eigenen Tages zu sein". Auf der Erde habe er sich eingelebt: "Ich bin so wie vorher", sagte er. "Da ist vielleicht noch ein ganz kleiner Unterschied im Bereich Fitness oder Beweglichkeit." Aber das sei normal. "Wenn man sechs Monate fliegt, ist die Faustregel, dass man auch sechs Monate braucht, bis der Körper ist wie vor dem Flug."

(Foto: Marius Becker/dpa)

Marie-Luise Marjan, 81, Schauspielerin, gibt wenig auf familiäre Karrieretipps. Ihr Vater habe ihren Berufswunsch, Schauspielerin zu werden, als "brotlose Kunst" gesehen, sagte sie in der NDR Talkshow. Er habe gewollt, dass sie stattdessen lieber Krankenschwester oder Sekretärin werde. Doch: "Der Drang war einfach so stark, dass ich alle Hürden übersprungen habe." Marjan wurde als Mutter Beimer in der Fernseh-Seifenoper "Lindenstraße" bekannt und stand auch für viele andere Filme und Serien vor der Fernsehkamera und auf der Theaterbühne. Als junge Frau habe sie sich in Hamburg unter anderem als "Waschmaschinenvertretung" finanziell über Wasser gehalten und andere Menschen davon überzeugt, ihre Wäsche von einer bestimmten Firma waschen zu lassen. "Das war eigentlich eine gute Übung als Schauspielerin. Ich musste Menschen überzeugen."

© SZ/dpa/lask - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Thronfolger Charles
:Prinz Cash

Eine Bargeld-Spende aus Katar und die Anpassung einer Gesetzesvorlage zu seinen Gunsten: Die PR-Abteilung des britischen Thronfolgers Charles hat derzeit einiges zu tun.

Von Alexander Menden

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: