Leute:Ohne mich

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"Ich komme mir selbst über den Umweg der Geschichten anderer Menschen näher": Schauspieler Matthias Brandt. (Foto: Frank Rumpenhorst/dpa)

Matthias Brandt schwänzt Silvester, Konrad Adenauer war kein guter Spielpartner für seinen Enkel, und falls jemand Horst Lichter sucht: Er ist wahrscheinlich in seiner Garage.

Matthias Brandt, 61, Schauspieler, feiert kein Silvester. "Das letzte Mal war vermutlich, als ich 18 Jahre alt war", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Als Grund nannte er, dass es "nicht so mit dem Bilanzieren" habe. "Ich finde auch die Leute immer extrem angespannt und auf komische Art aufgeregt zu Silvester", sagte Brandt. Das gefalle ihm nicht so. Meistens gehe er an Silvester daher auch früh ins Bett. "In der Regel sogar früher als im restlichen Jahr."

(Foto: Oliver Berg/dpa)

Konrad Adenauer junior, 77, Kanzler-Enkel und Jurist, empfand seinen Großvater als schlechten Spielkameraden. "Er war kein Opa, der auf den Knien rutschte und Eisenbahn spielte oder auf dem man huckepack reiten konnte", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Erinnerung an gemeinsame Weihnachtsfeste . "Wenn er die Treppe herunterkam, dann war das schon ein majestätisches Schreiten. Immer in Anzug und Weste. Man sagte ,Guten Tag, Großvater‛. Er wollte ,Großvater‛ heißen, nicht ,Opa‛" Die Heiligabende seien der "Höhepunkt des Jahres" gewesen. "Für uns in jedem Fall, aber ich glaube, auch für ihn", sagte Adenauer junior, der die ersten dreieinhalb Jahre seines Lebens im Wohnhaus des Großvaters verbrachte. Später zog die Familie nach Köln, aber die Heiligabende wurden weiterhin in Rhöndorf zelebriert.

(Foto: Rolf Vennenbernd/dpa)

Horst Lichter, 60, TV-Koch, reinigt seine Seele mit Motoröl. "Für mich ist die Garage einfach ein Wohlfühlplatz", sagte er der Augsburger Allgemeinen. "An Motorrädern und Autos herumzuschrauben, sie zu putzen und an ihnen zu basteln, ist für mich Seelen-Yoga." Wenn er einen Kaffee dahabe und ein bisschen Musik im Hintergrund, "dann kann man mich morgens in die Garage stecken und ich komme nachts erst wieder raus, wenn ich vor Müdigkeit kaum mehr gucken kann", sagte er. Schon als Junge sei für ihn das Moped das Wichtigste gewesen. Damit sei man raus in die Welt gekommen. "Noch heute bin ich auf alles, was sich um Auto und Mobilität dreht, regelrecht verrückt."

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