Erfurt:Maier: Weiter deutsche Hilfe beim afghanischen Polizeiaufbau

Erfurt/Kabul (dpa/th) - Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hält eine Fortsetzung des deutschen Einsatzes beim Aufbau der Polizei in Afghanistan längerfristig für erforderlich. Zivile Polizeistrukturen in dem von Anschlägen der islamistischen Taliban geschüttelten Land seien noch nicht da, "wo man hin will", sagte Maier am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

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Erfurt/Kabul (dpa/th) - Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hält eine Fortsetzung des deutschen Einsatzes beim Aufbau der Polizei in Afghanistan längerfristig für erforderlich. Zivile Polizeistrukturen in dem von Anschlägen der islamistischen Taliban geschüttelten Land seien noch nicht da, „wo man hin will“, sagte Maier am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

Er wolle dies in der nächsten Beratung der Innenminister zum Thema machen. Die Verbesserung der Sicherheit in dem Land sei auch eine Voraussetzung für die Rückführung abgelehnter Asylbewerber aus Afghanistan in ihre Heimat.

„Wenn man guten Gewissens in großem Umfang Menschen zurückführen möchte, sollten wir die afghanische Polizei weiter unterstützen“, sagte der SPD-Politiker. Thüringen nehme hier seine Verantwortung wahr.

Maier hielt sich am Wochenende zu einem Kurzbesuch in Kabul auf. Er informierte sich dort über den Einsatz von Thüringer Polizisten, die die Regierung in Afghanistan beim Aufbau von Polizeistrukturen unterstützen. Vor wenigen Tagen hatten die Taliban ihre jährliche Offensive begonnen.

Zuletzt war am vergangenen Mittwoch ein Abschiebeflug aus Deutschland mit 21 zurückgeschickten Asylbewerbern in Kabul eingetroffen. Die Abschiebepraxis ist wegen der Sicherheitslage im Land umstritten. Seit 2017 beschränken die deutschen Behörden die Abschiebungen auf Straftäter, terroristische Gefährder und Menschen, die „die Mitwirkung an der Identitätsfeststellung hartnäckig verweigern“.

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