Darmstadt:Polizeigewerkschaft für mehr Personal bei Einstellungen

Darmstadt (dpa/lhe) - Nach der Polizeianwärter-Affäre wünscht sich die Deutsche Polizeigewerkschaft in Hessen mehr Personal für das Einstellungsverfahren. Einen Großteil der Tests mit Bewerbern an der Polizeiakademie Hessen in Wiesbaden machten Polizisten im Nebenamt, sagte der kommissarische Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Lars Maruhn, am Mittwoch in Darmstadt. Interviews mit Bewerbern übernähmen beispielsweise auch Kollegen aus dem Schichtdienst. "Da muss man nachfüttern", sagte Maruhn. Es sollten aber keine Stellen aus dem Vollzugsdienst verlagert werden, denn die fehlten dann dort.

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Darmstadt (dpa/lhe) - Nach der Polizeianwärter-Affäre wünscht sich die Deutsche Polizeigewerkschaft in Hessen mehr Personal für das Einstellungsverfahren. Einen Großteil der Tests mit Bewerbern an der Polizeiakademie Hessen in Wiesbaden machten Polizisten im Nebenamt, sagte der kommissarische Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Lars Maruhn, am Mittwoch in Darmstadt. Interviews mit Bewerbern übernähmen beispielsweise auch Kollegen aus dem Schichtdienst. „Da muss man nachfüttern“, sagte Maruhn. Es sollten aber keine Stellen aus dem Vollzugsdienst verlagert werden, denn die fehlten dann dort.

Die Innenexpertin der SPD-Landtagsfraktion, Nancy Faeser, betonte am Mittwoch, Innenminister Peter Beuth (CDU) habe es versäumt, ausreichend Personal für das Einstellungsverfahren bereitzustellen. „Mit der wachsenden Zahl von Einstellungen hätte auch hier angemessen aufgestockt werden müssen.“ Das sei unterblieben.

Zu den am Dienstag von Beuth angekündigten Neuerungen beim Bewerbungsverfahren sagte Maruhn: „Der Ansatz ist da.“ Änderungen seien auf dem Weg, nun müsse man den weiteren Verlauf abwarten. Wichtig sei, Polizisten nicht unter Generalverdacht zu stellen.

Künftig soll unter anderem vor der konkreten Einstellung ein zusätzliches Mal in den Datenbanken der Polizei recherchiert werden, ob es Einträge zu dem Bewerber gibt. Ein neuer Kriterienkatalog soll festlegen, wie frühere Verfehlungen eines Bewerbers gewichtet werden.

Vorausgegangen war eine tödliche Messerstecherei im Juni in Wiesbaden, in die ein hessischer Polizeianwärter verwickelt war. Es kam heraus, dass er unter anderem wegen räuberischer Erpressung und Körperverletzungsdelikten im Polizei-Auskunftssystem Polas auftaucht.

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