Er ist einer der schlimmsten Stürme, den die Philippinen in den vergangenen Jahren erlebt haben: Mindestens 13 Menschenleben hat der Taifun Megi gekostet. Mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 260 Kilometer pro Stunde zog er am Montag über den Nordosten des Landes.
In den sechs nördlichen Provinzen der Insel Luzon waren noch am Dienstag mehr als drei Millionen Menschen ohne Strom. In der Provinz Isabela stürzten zahlreiche Bäume um, Straßen waren durch entwurzelte Bäume und Trümmer blockiert. Tausende Menschen hatten in Schutzunterkünften wie Schulen, Stadthallen und Kirchen Zuflucht gesucht.
Zudem seien allein in der Provinz Isabela fast 100.000 Hektar Reis- und Maisfelder zerstört worden, sagte Gouverneur Faustino Dy. Da viele Felder kurz vor der Ernte standen, könnte es sein, dass die Philippinen, die ohnehin der weltweit größte Importeur von Reis sind, zusätzlich Lebensmittel einführen müssten, teilte das Büro für Agrarstatistik mit.
Leicht abgeschwächt zieht der Wirbelsturm nun Richtung China und Vietnam weiter. Allerdings wird erwartet, dass er über dem Südchinesischen Meer wieder an Kraft gewinnt.
In Vietnam wird Megi in einem Gebiet erwartet, das erst in den vergangenen Tagen von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden war. Dort starben bis Dienstag 59 Menschen. Tausende verloren Hab und Gut. Staatlichen Medienberichten zufolge war der Verkehr zwischen dem Norden und dem Süden Vietnams unterbrochen, weil Busse und Züge auf den überschwemmten Straßen und Schienen nicht weiterkamen. In der Provinz Ha Tinh rissen Fluten einen mit etwa 30 Menschen besetzten Überlandbus von der Straße. 17 Menschen konnten gerettet werden, nach den übrigen wird noch gesucht.
In der chinesischen Küstenprovinz Hainan brachten die Behörden 140.000 Menschen vor dem herannahenden Sturm in Sicherheit, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhau berichtete. Auch in den südlichen Provinzen Guangdong, Guangxi und Fujian bereitete sich der Katastrophenschutz auf Einsätze vor.