SZ-Kolumne "Bester Dinge":Vertrau der Hundenase!

Lesezeit: 1 min

Husky Kobe hatte einen Riecher, dass da etwas nicht stimmt. (Foto: Chanel Bell/SWNS/YouTube)

In Philadelphia wunderte sich eine Frau, warum ihr Hund plötzlich wie wild im Garten buddelt. Am Ende hat er dadurch womöglich mehreren Menschen das Leben gerettet.

Von Alexander Menden

Viele Tiere graben: Maulwürfe werfen überall Hügel auf, Wühlmäuse auch, obschon irgendwie nicht so beeindruckende. Waschbären graben kleine Löcher, Dachse ebenfalls, Ratten etwas größere. Und obwohl man es ihnen nicht persönlich vorwerfen kann - Instinkt siegt eben -, kann es schon sehr nerven, vor allem, wenn es im eigenen Garten geschieht. Was aber, wenn der beste Freund des Menschen anfängt, direkt vor der Haustür zu wühlen? Schimpft man? Lässt man ihn unter Berücksichtigung seines Spieltriebs gewähren? Oder bekommt man das Gefühl, dass er einem etwas sagen will?

Dieses Gefühl beschlich jedenfalls Chanell Bell, als ihr vierjähriger Husky-Rüde Kobe kurz vor Weihnachten begann, am Vorgartenzaun herumzubuddeln. "Ich vertraue seinem Urteilsvermögen, denn das ist nicht sein typisches Verhalten", sagte Bell dem Magazin People . "Er hat ein gutes Gespür und gräbt nie Löcher, es sei denn, er hilft mir beim Graben." Da in der ruhigen Siedlung in einem Vorort von Philadelphia kurz zuvor ein Gasleck aufgetreten war, vertraute Bell "ihrer Intuition" und holte ihr Gasmessgerät.

Es stellte sich heraus, dass aus dem Loch tatsächlich Gas entwich, und zwar eine ganze Menge. Chanell Bell alarmierte die städtische Behörde. Die schickte umgehend ein Reparaturteam, das noch zwei weitere große Gaslecks in Bells Nachbarschaft entdeckte. Die Reparatur dauerte drei Tage.

Offenbar hätte das Leck sogar tödlich enden können, wenn Kobe es nicht rechtzeitig entdeckt hätte. "Uns wurde gesagt, dass es ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen wie Atemprobleme, Gehirnschäden und sogar den Tod hätte zur Folge haben können", so Bell. Wäre ein Funke in die Nähe des Gaslecks gekommen, hätte das eine Explosion ausgelöst. Man lernt daraus einerseits, dass Philadelphia dringend mal alle alten Gasrohre erneuern sollte. Vor allem aber, dass man Tiere manchmal einfach graben lassen sollte - sie haben in der Regel die bessere Nase.

Weitere Folgen der Kolumne und mehr gute Nachrichten lesen Sie hier .

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ-Kolumne "Bester Dinge"
:Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Wenn Bauern und Lokführer den Verkehr lahmlegen, wäre ein alternatives Fortbewegungsmittel praktisch. Aktuelles Vorbild: ein indischer Essenslieferant, der aufs Pferd umsteigt.

Von Marcel Laskus

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: