Opernball in Wien:"Ich persönlich gehe übelst gern auf Bälle"

Ist der Wiener Opernball nun glänzend oder gestrig? Unter den 288 Debütanten ist diesmal ein gleichgeschlechtliches Paar. Und Richard Lugner und sein Stargast überraschen mit Harmonie.

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Frack und festliche Roben, Orden und viel Etikette: Der Wiener Opernball war mal wieder ein großes Bohei mit 5000 Gästen.

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Der Opernball ist die 64. Ausgabe des eher konservativ ausgelegten Staatsopernballs. Unter den 144 Debütanten-Paaren ist mit Sophie Grau und Iris Klopfer aus Baden-Württemberg auch erstmals ein gleichgeschlechtliches Paar - im Frack und weißem Kleid. "Ich persönlich gehe übelst gern auf Bälle. Der Opernball ist einfach der Ball der Bälle - eine Traumkulisse", sagt Klopfer im ORF.

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Immer am Wiener Opernball sind Bauunternehmer Richard "Mörtel" Lugner und sein Stargast. Wobei: Der wäre in diesem Jahr fast ausgefallen. Nun liefern Schauspielerin Ornella Muti und Lugner als Tanzpaar auf dem glatten Parkett doch eine fast perfekte Show. Ihr minutenlanges Drehen hat zwar wenig mit einem Walzer gemein, aber die Italienerin scheint sich wohl in ihrer Rolle zu fühlen. Das war nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

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Die Begeisterung teilt offenbar nicht jeder: Im Gegensatz zu früheren Opernbällen ist Österreichs Regierungsspitze nicht vertreten. Vizekanzler Werner Kogler entschuldigte sich krankheitshalber. Der Grünen-Chef hatte nach eigenen Worten ohnehin keine große Lust auf den Ball. Kanzler Sebastian Kurz weilt beim EU-Gipfel in Brüssel. Zu den bekannteren Gästen gehören der ehemalige SPD-Chef Sigmar Gabriel, Hollywood-Muskelprotz Ralf Moeller und RTL-Moderatorin Katja Burkard.

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Muti war erst Lugners dritte Wahl. Zunächst hatte Skifahrerin Lindsey Vonn abgesagt. Ob es an der unrühmlichen Präsentation Lugners samt Nacktfoto lag, ist nicht bekannt. Auch ein weiterer, namentlich nicht bekannter Stargast gab dem Bauunternehmer einen Korb.

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Deshalb also Muti. Die italienische Schauspielerin, im schlichten schwarzen Kleid, sah sich dennoch nicht als Notnagel. Bei ihrer Ankunft in Wien erklärte die 64-Jährige selbstbewusst, sie fühle sich nicht in eine Ersatzrolle gedrängt. "Es ist wirklich ein Zauber, ein Märchen, ich habe Gänsehaut gehabt", sagte sie nach dem Tanz.

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Ist der Wiener Opernball nun also glänzend oder gestrig? Das Event, auf dem die Herren gerne ihre Orden zur Schau tragen, öffnet sich möglicherweise gerade. Staatsoperndirektor Dominique Meyer (rechts) wechselt an die Mailänder Scala und macht den Platz frei für Musikmanager Bogdan Roscic. Auch die bisherige Organisatorin Maria Großbauer (zweite von rechts) scheidet aus. Zeit für neuen Schwung, hieß es deshalb in manchen österreichischen Medien.

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Auch Lugner hat für 2021 wieder große Pläne: "Ich habe eine ganz Tolle an der Angel", verriet der noch recht rüstige Inhaber eines Einkaufszentrums in Wien. "Das wäre der Hammer."

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