Notfälle:Nach Lawinenkatastrophe: Keine Silvesterparty am Unglücksort

Rettungskräfte arbeiten bei einer Suchaktion nach einer Lawine auf einer Skipiste. (Foto: Uncredited/ANSA/AP/dpa)

Nach dem Lawinenunglück in Südtirol mit drei toten Deutschen, darunter eine Mutter und ihre Tochter aus Thüringen, fällt in der betroffenen italienischen...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Hauteroda/Rom (dpa/th) - Nach dem Lawinenunglück in Südtirol mit drei toten Deutschen, darunter eine Mutter und ihre Tochter aus Thüringen, fällt in der betroffenen italienischen Gemeinde Schnals das Silvesterfeuerwerk aus. Am Montagabend gebe es in Gedenken an die Toten einen Fackelzug, bei dem Skilehrer der örtlichen Skischule in der Nähe der Unglückspiste abfahren, sagte eine Sprecherin der kleinen Gemeinde am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Eine Mitarbeiterin der Skischule sagte, der Fackellauf finde jedes Jahr statt, werde dieses Jahr aber ohne Party sein und der Opfer gedenken.

Am Samstag hatte eine Lawine eine 35 Jahre Mutter mit ihrer sieben Jahre alten Tochter aus Hauteroda bei Heldrungen (Kyffhäuserkreis) und ein sieben Jahre altes Mädchen aus Nordrhein-Westfalen getötet. Sie waren mit ihren Familien auf einer Piste unterwegs, als sie das Schneebrett verschüttete. Unklar ist, wann die Leichen nach Deutschland übergeführt werden.

In Hauteroda soll der alljährliche Silvesterlauf am Dienstag trotz des Unglücks starten, wie Ortsbürgermeister Norbert Eichholz am Montag sagte. Voraussichtlich würden die Teilnehmer eine Gedenkminute für die Todesopfer einlegen.

Es muss nun ermittelt werden, wie es zu der Katastrophe kam und was die Lawine ausgelöst hat. Die Staatsanwaltschaft in Bozen erklärte am Montag lediglich, es werde dazu eine Mitteilung geben. In solchen Fällen ist es üblich, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen einleitet. Die Frage ist unter anderem, ob der Skipistenbetreiber das Lawinenrisiko falsch eingeschätzt hat.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: