Nord-Ostsee-Kanal:Minister: Einer der größten Ölunfälle der Landesgeschichte

Tobias Goldschmidt (Bündnis 90 / Die Grünen), Umweltminister Schleswig-Holsteins. (Foto: Axel Heimken/dpa/Archivbild)

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Kiel (dpa/lno) - Nach der Ölhavarie in Brunsbüttel hat Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) eine Öffnung des Nord-Ostsee-Kanals vor dem 3. Januar ausgeschlossen. Man arbeite hart daran, dass der Kanal zu dem Datum wieder freigegeben werden könne, sagte der Minister am Freitag in Kiel. Eine vorherige Öffnung wäre mit Blick auf die Sicherheit und Gesundheit der Einsatzkräfte vor Ort sowie die Gefahr neuer Einträge von Rohöl unverantwortlich. Ein Rohölunfall sei mit das Schlimmste, was einem Gewässer passieren könne.

Das Ministerium will am Montag darüber informieren, ob der Kanal am Dienstag wieder freigegeben werden kann. Unter anderem aus der FDP wurden zuvor Forderungen laut, den Kanal rasch wieder freizugeben.

Goldschmidt betonte, Rohöl sei hochgiftig und mit Schwermetallen versetzt. Dank des raschen Eingreifens sei eine Ölkatastrophe verhindert worden, man habe es aber mit einem der größten Ölunfälle in Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahrzehnten zu tun. Aktuellsten Zahlen zufolge konnten bisher rund 294.000 Liter (294 Kubikmeter) Rohöl geborgen werden.

Der vielbefahrene Nord-Ostsee-Kanal war am 21. Dezember gesperrt worden, nachdem wegen eines Lecks in einer Pipeline große Mengen Rohöl ausgelaufen waren. Die Ursache für das Leck war zunächst unklar. Auf ein Fremdverschulden im Sinne von Sabotage weise allerdings nichts hin, sagte Goldschmidt am Freitag.

Der Kanal zwischen Kiel an der Ostsee und Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) an der Mündung der Elbe in die Nordsee gilt als weltweit meistbefahrene künstliche Seewasserstraße.

© dpa-infocom, dpa:221230-99-56779/4

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