Malaysia:Mehr als 60 Vermisste nach Schiffsunglück

Fast 100 Menschen sind auf einem Holzboot vor der malaysischen Küste unterwegs, Migranten aus Indonesien wollen zum Fastenmonat Ramadan in ihre Heimat reisen. Doch das Schiff kentert. 66 Menschen werden vermisst.

Vor der Westküste Malaysias hat sich in der Nacht ein verheerendes Schiffsunglück zugetragen: Nach dem Untergang eines Holzbootes wurden am frühen Morgen 66 Menschen aus Indonesien vermisst, wie einer Sprecher der malaysischen Marine mitteilte. An Bord des Unglücksschiffes seien 97 Indonesier gewesen, nur 31 Menschen seien gerettet worden. Das Flüchtlingsboot sei vor Port Klang nahe der Stadt Banting gekentert.

Das Unglück passierte nur zwei Kilometer vor der Küste von Banting, etwa 45 Kilometer westlich der Hauptstadt Kuala Lumpur. Der Notruf erreichte die Behörden um kurz nach Mitternacht. Eine Ursache für das Unglück nannten die Ermittler zunächst nicht. "In dieser Jahreszeit sind die Wellen dort sehr hoch", sagte ein Sprecher der Behörde.

Die Suche nach den Vermissten laufe auf Hochtouren. An Bord waren den Angaben nach überwiegend Indonesier, die wegen des Fastenmonats Ramadan in ihre Heimat zurückkehren wollten. "Sie stehen unter Schock, aber wir kümmern uns um sie", sagte der Sprecher.

Malaysia ist deutlich wohlhabender als Indonesien. In beiden Ländern wird praktisch die gleiche Sprache gesprochen. Zehntausende Indonesier arbeiten in Malaysia, davon viele illegal auf Plantagen. Sie reisen oft per Boot über die Straße von Malakka ein. Immer wieder kommt es bei den riskanten Überfahrten zu Tragödien.

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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