Landtag:Höchststand bei Übergriffen auf Minderjährige

Schatten von Händen einer erwachsenen Person und dem Kopf eines Kindes an einer Wand. (Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Für sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche nutzen Straftäter nicht immer dunkle Ecken. Oft machen sie sich unübersichtliche Situationen zunutze, um Minderjährige im Gedränge zu belästigen.

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Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Zahl der bekannt gewordenen sexuellen Übergriffe auf Minderjährige mitten in der Öffentlichkeit ist in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen deutlich gestiegen. In einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort auf eine AfD-Anfrage wies das Düsseldorfer Innenministerium für das vergangene Jahr 923 Fälle aus. Mit einem Anstieg um rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr (864) ist damit ein neuer Höchststand im Vergleich der vergangenen sechs Jahre zu verzeichnen. Auswertungen zu detaillierten Tatörtlichkeiten sind in der polizeilichen Kriminalstatistik nach Angaben des Innenministeriums erst seit 2018 möglich.

Anlass für die Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion war ein sexueller Übergriff auf eine 11-Jährige in einem Bus in Dorsten. Zu Jahresbeginn hatte eine Statistik des Innenministeriums ergeben, das allein im Jahr 2022 in NRW 142 Kinder und Jugendliche in Bussen oder Bahnen belästigt worden waren.

Im vergangenen Jahr waren rund 76 Prozent (444) von 581 Tatverdächtigen, die in der Öffentlichkeit gegen Minderjährige übergriffig wurden, Erwachsene. 34 waren selbst noch Kinder, 72 Jugendliche und 31 Heranwachsende (18 bis 20 Jahre alt). Gut 98 Prozent sind männlich. Die mit großem Abstand zu allen anderen Nationalitäten meisten Tatverdächtigen haben die deutsche Staatsangehörigkeit (284).

© dpa-infocom, dpa:240418-99-721276/2

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