Kriminalität - Wiesbaden:Zahl der Straftaten mit Messer steigt

Deutschland
Peter Beuth (CDU), Innenminister von Hessen. Foto: Boris Roessler/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Die Zahl der Körperverletzungs- und Tötungsdelikte, die mit einem Messer begangen wurden, ist hessenweit in den vergangenen Jahren gestiegen. Waren es 2013 noch 865 Fälle, lag ihre Zahl 2018 bei 1212, im vergangenen Jahr bei 1174. Das geht aus der Antwort des Hessischen Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Dirk Gaw und Klaus Herrmann hervor.

In Hessen werden bereits seit mehreren Jahren Stichwaffen als Tatmittel gesondert erfasst. Ab diesem Jahr sollen Messerangriffe auch bundesweit in der Kriminalstatistik aufgeführt werden. Darauf hatte sich die Innenministerkonferenz verständigt. Bislang wurden sie nicht gesondert erfasst.

In der hessischen Polizeilichen Kriminalstatistik wurden für das vergangene Jahr 2158 Straftaten durch Messerangriffe und 2072 Tatverdächtige registriert. 47 Prozent der Tatverdächtigen waren deutsche Staatsangehörige. Allerdings - so Innenminister Peter Beuth (CDU) in seinen Ausführungen - werde in der Statistik "nicht differenziert, ob das Tatmittel Messer auch zum Einsatz kam". Das heißt, es werden auch Fälle aufgeführt, bei denen ein Messer mitgeführt, aber nicht eingesetzt wurde.

Der Kriminologe Martin Rettenberger hält diese Zahlen nicht für besonders auffällig. "Daraus würde ich nichts ableiten wollen", sagte Rettenberger. Die Schwankungen in der Statistik seien zu gering, um sie mit politischen Entscheidungen in Verbindung zu bringen. "Ein Anstieg der Zahlen kann auch bedeuten, dass einfach mehr Fälle erfasst werden", erklärte der Direktor der Kriminologischen Zentralstelle in Wiesbaden.

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