Kriminalität - Trier:Oberbürgermeister: Tödliche Amokfahrt hat Trier verändert

Deutschland
Wolfram Leibe (SPD), Oberbürgermeister von Trier. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/pool/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Trier (dpa) - Die Amokfahrt in Trier hat die Stadt nach Ansicht von Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) verändert. "Die Anteilnahme ist immens groß", sagte Leibe der Deutschen Presse-Agentur eine Woche nach der Tat. Viele Bürger hätten das Gefühl, dass auch sie selbst hätten Opfer werden können. "Das schweißt zusammen", sagte Leibe. Es habe bislang Tausende von Beileidsbekundungen über soziale Medien und 330 Schreiben aus aller Welt gegeben.

Am 1. Dezember war ein 51 Jahre alter Amokfahrer mit seinem Sportgeländewagen durch die Fußgängerzone gerast und hatte fünf Menschen getötet sowie mindestens 24 weitere Menschen verletzt, sechs von ihnen schwer. Manche ringen noch um ihr Leben, sagte Leibe.

In der "kleinen Großstadt" Trier sei die Hilfsbereitschaft groß. Auf einem Spendenkonto für Opfer und Angehörige seien bereits mehr als 420 000 Euro eingegangen. "Ich bin sprachlos über die große Anteilnahme", sagte Leibe. Ein größerer Gedenkgottesdienst sei noch geplant.

Die Trauer in Trier ist nach wie vor allgegenwärtig. An vielen Gedenkorten brennen für die Opfer Kerzen und Lichter. "Die Amokfahrt hat sich im Herzen unserer Stadt ereignet und unmittelbar oder mittelbar nahezu jede Bürgerin, jeden Bürger dieser Stadt getroffen", sagte der Trierer Bischof Stephan Ackermann. "Eine solche Tat brennt sich in das kollektive Gedächtnis einer Stadt ein." Die Trauer und Verarbeitung dieses Geschehens "werden uns lange - wenn auch nicht mehr so öffentlich sichtbar wie im Moment - begleiten".

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