Potsdam:Drogendelikte seit 2013 fast verdoppelt: Täter werden jünger

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Das Blaulicht eines Polizei-Einsatzfahrzeuges leuchtet. (Foto: Marcus Führer/dpa/Archivbild)

Die Zahl der polizeilich registrierten Rauschgiftdelikte in Brandenburg hat sich in den vergangenen sechs Jahren fast verdoppelt. 2019 wies die...

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Potsdam (dpa/bb) - Die Zahl der polizeilich registrierten Rauschgiftdelikte in Brandenburg hat sich in den vergangenen sechs Jahren fast verdoppelt. 2019 wies die Kriminalitätsstatistik 9616 Fälle aus, 992 mehr als im Jahr zuvor, wie das Innenministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mitteilte. Im Vergleich zu 2013 nahm die Zahl dieser Straftaten um 4472 Fälle zu.

Die Aufklärungsquote schwankte in all den Jahren zwischen 93 und 94 Prozent, weil die meisten Delikte dann auffallen, wenn die Täter gefasst werden. Die Dunkelziffer der nicht entdeckten Taten in diesem Bereich ist riesig.

Auch die Zahl der Verdächtigen erhöhte sich im Berichtszeitraum um rund drei Viertel. Sie stieg von 4456 im Jahr 2013 auf 7838 im Vorjahr. Der allergrößte Teil der mutmaßlichen Drogenhändler waren Deutsche (knapp 90 Prozent). Unter den Kriminellen nichtdeutscher Herkunft waren Polen, Syrer, Afghanen und Russen.

Laut der Statistik gibt es immer mehr sehr junge Drogendealer. 2013 waren 28 Prozent der mutmaßlichen Täter zwischen 14 und 20 Jahre alt. Im vergangenen Jahr war diese Altersgruppe auf 36 Prozent gestiegen.

Mit der Zahl der Verdächtigen stieg auch die Anzahl der Verurteilten. 2018 fällten die Strafgerichte 903 Urteile, fast doppelt so viele wie im Jahr 2013 (493 Urteile). Für das vergangene Jahr nannte das Innenministerium noch keine Zahlen. Die meisten Urteile betrafen den unerlaubten Besitz von Rauschgift, gefolgt von Anbau, Herstellung und Handel sowie Ein- und Ausfuhr.

Die in Brandenburg am stärksten verbreiteten Drogen sind nach Angaben der Landesstelle für Suchtfragen Cannabis und Stimulanzien, wie Amphetamin. Offiziellen Angaben zufolge ist die Zahl der Drogentoten in Brandenburg von 5 im Jahr 2013 auf 37 im Jahr 2018 gestiegen. Für 2019 liegen für die Bundesländer noch keine amtlichen Angaben vor. Laut Bundesregierung starben 2019 deutschlandweit 1398 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen. Das waren 122 Tote oder 9,6 Prozent mehr als 2018.

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