München:Zahl der Fehlalarme wegen Schüssen kaum gestiegen

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München (dpa/lby) - Ein Knall - ein Schuss? Beim Amoklauf vor gut einem Jahr in München glaubten viele Menschen in der Aufregung Schüsse zu hören, obwohl in ihrer Nähe gar nichts geschehen war. Doch außer in der Amoknacht selbst ist die Zahl solcher Fehlalarme in der Landeshauptstadt kaum gestiegen. Die Münchner Polizei zählte nach Angaben des Innenministeriums vor und nach dem Amoklauf jeweils binnen Jahresfrist rund 170 Einsätze, die vermeintliche Schüsse zum Anlass hatten.

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München (dpa/lby) - Ein Knall - ein Schuss? Beim Amoklauf vor gut einem Jahr in München glaubten viele Menschen in der Aufregung Schüsse zu hören, obwohl in ihrer Nähe gar nichts geschehen war. Doch außer in der Amoknacht selbst ist die Zahl solcher Fehlalarme in der Landeshauptstadt kaum gestiegen. Die Münchner Polizei zählte nach Angaben des Innenministeriums vor und nach dem Amoklauf jeweils binnen Jahresfrist rund 170 Einsätze, die vermeintliche Schüsse zum Anlass hatten.

Eine unklare Lage, gepaart mit Terrorangst, hatte in den Stunden nach dem Amoklauf am 22. Juli 2016 Menschen an mehreren Stellen in der Stadt in Panik flüchten lassen, obwohl ihnen gar keine Gefahr drohte. Der psychisch kranke Schüler David S. hatte am Olympia-Einkaufszentrum neun Menschen und sich selbst erschossen. Allein in dieser Nacht gab es mehr als 70 Fehlalarme. Mal waren es herunterfallende Tabletts in einer Gaststätte, mal eine umstürzende Aluleiter in einem Geschäft, die als Schüsse interpretiert wurden.

„Es war ein Gemenge vieler Aspekte und ein kollektives Phänomen. Einer fängt an zu laufen - und jeder, der das sieht, läuft mit. Das hat eine infektiöse Wirkung - wenn es eine entsprechende Grundlage gibt“, sagte zum Jahrestag der Pressesprecher der Münchner Polizei, Marcus da Gloria Martins, der damals den Einsatz begleitete.

Doch danach kehrten die Münchner offenbar zur Normalität zurück. Vom 24. Juli 2016 bis zum 24. Juli 2017 gab es laut Innenministerium 173 Einsätze wegen angeblicher Schüsse - kaum mehr als im Jahr vor dem Amoklauf: Vom 21. Juli 2015 bis zum 21. Juli 2016 waren es 170. Nur in den seltensten Fällen war tatsächlich geschossen worden. Meist waren Böller oder Raketen die Ursache für die besorgten Anrufe, zum Teil auch angemeldete Feuerwerke.

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