Lüneburg:Sporttrainer nach Missbrauchsprozess erneut vor Gericht

Lüneburg (dpa/lni) - Der Prozess gegen den Ex-Trainer eines Lüneburger Sportvereins wegen sexuellen Missbrauchs muss teilweise neu aufgerollt werden. Das dortige Landgericht hatte den damals 28-Jährigen im September 2016 zu sechseinhalb Jahren verurteilt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Entscheidung aufgehoben, soweit der Angeklagte in vier Punkten freigesprochen wurde. Das Verfahren wurde an das Gericht zurückverwiesen. Der neue Prozess sei noch nicht terminiert, sagte ein Sprecher des Landgerichts Lüneburg.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Lüneburg (dpa/lni) - Der Prozess gegen den Ex-Trainer eines Lüneburger Sportvereins wegen sexuellen Missbrauchs muss teilweise neu aufgerollt werden. Das dortige Landgericht hatte den damals 28-Jährigen im September 2016 zu sechseinhalb Jahren verurteilt. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Entscheidung aufgehoben, soweit der Angeklagte in vier Punkten freigesprochen wurde. Das Verfahren wurde an das Gericht zurückverwiesen. Der neue Prozess sei noch nicht terminiert, sagte ein Sprecher des Landgerichts Lüneburg.

Der Angeklagte habe zwei von ihm im Verein betreute Kinder missbraucht und sei unter anderem allein in vier Fällen des schweren sexuellen Missbrauchs schuldig, befand die Kammer 2016. Im Fall eines damals 14 Jahre alten Jugendlichen sah die Kammer aber im Geschehen keinen strafbaren Missbrauch. Der Junge litt laut Gericht zwar unter einer atypischen Form von Autismus, doch sei er nicht widerstandsunfähig gewesen.

Der als Nebenkläger auftretende Junge legte Revision ein und hatte Erfolg. Das Gericht in Lüneburg hätte prüfen müssen, ob der Angeklagte des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen schuldig sei, monierte der BGH. Außerdem hätte die Kammer prüfen müssen, ob der Nebenkläger wegen Persönlichkeitsdefiziten noch nicht zu ausreichender sexueller Selbstbestimmung fähig war.

Der Prozess gegen den Trainer war 2015 im ersten Anlauf aus Termingründen geplatzt. Der Mann war im November 2014 festgenommen worden, er räumte vor Gericht die gegen ihn erhobenen Vorwürfe teilweise ein.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: