Erfurt:Organisierte Kriminalität: Festnahmen in drei Bundesländern

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Erfurt/Berlin (dpa) - Nach einer Massenschlägerei in der Erfurter Innenstadt haben Einsatzkräfte des Thüringer Landeskriminalamts (LKA) sowie der Bereitschaftspolizei am frühen Donnerstagmorgen sechs Männer in mehreren Bundesländern festgenommen. Insgesamt wurden zwölf Wohnungen und ein Gewerbegebäude in Thüringen, Sachsen und Berlin durchsucht, wie das LKA mitteilte. "Unser Ziel ist es nun herauszufinden, inwieweit es Verbindungen zur russisch-eurasischen organisierten Kriminalität armenischer Prägung gibt", sagte der LKA-Präsident Frank-Michael Schwarz.

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Erfurt/Berlin (dpa) - Nach einer Massenschlägerei in der Erfurter Innenstadt haben Einsatzkräfte des Thüringer Landeskriminalamts (LKA) sowie der Bereitschaftspolizei am frühen Donnerstagmorgen sechs Männer in mehreren Bundesländern festgenommen. Insgesamt wurden zwölf Wohnungen und ein Gewerbegebäude in Thüringen, Sachsen und Berlin durchsucht, wie das LKA mitteilte. „Unser Ziel ist es nun herauszufinden, inwieweit es Verbindungen zur russisch-eurasischen organisierten Kriminalität armenischer Prägung gibt“, sagte der LKA-Präsident Frank-Michael Schwarz.

Die Festgenommenen im Alter zwischen 29 und 39 Jahren waren mit Haftbefehl gesucht worden. Die vier Männer aus Erfurt und je ein Beschuldigter aus Berlin und Sachsen sollen dem Haftrichter vorgeführt werden. Den genauen Zeitpunkt konnte das LKA zunächst nicht nennen.

Hintergrund der Polizeiaktion ist eine Massenschlägerei vor einem Restaurant in der Erfurter Innenstadt, die dem Bereich der Organisierten Kriminalität zugerechnet wird. Das LKA ermittelt wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch im besonders schwerem Fall, gefährlicher Körperverletzung sowie schwerer und organisierter Kriminalität (OK). Auch die Schwerpunktstaatsanwaltschaft organisierte Kriminalität in Gera ist an den Ermittlungen beteiligt. Mindestens zwei Verdächtige sollen zudem Drogenschmuggel „in nicht geringer Menge“ betreiben.

Vor rund zwei Wochen hatten etwa zwei Dutzend Männer vor einem Restaurant in der Erfurter Innenstadt einen 42-jährigen armenischen Restaurantinhaber, seine 19 und 20 Jahre alten Söhne sowie Angestellte auf der Straße angegriffen. Sie sollen dabei auch Pfefferspray und eine Elektroschockpistole eingesetzt haben. Zuvor hatten die Männer den Inhaber unter einem Vorwand vor sein Restaurant auf die Straße gelockt. Nach dem Angriff flüchteten sie.

Bisher haben die Beamten elf Tatverdächtige ermittelt. Zehn von ihnen sind Deutsche im Alter zwischen 29 und 45 Jahren. Dazu gehören auch der 34 Jahre alte mutmaßliche Anführer und ein als Organisator verdächtigter 29-Jähriger. Auch ein 46-jähriger Russe sowie ein Mitglied der Rockergruppe Bandidos MC Berlin sind im Visier der Ermittler. Auch bei ihnen gab es Durchsuchungen.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hatte schon in der vergangenen Woche von organisierter Kriminalität und Familienclans aus dem „russisch-eurasischen Bereich“ gesprochen. „Armenien, Georgien, das scheint hier in Erfurt ein Problem zu sein. Und auch hier spielen traditionelle Familienbeziehungen eine große Rolle.“ Er sei hochalarmiert.

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