Berlin:Drogen im Knast: Mehr als ein Viertel der Insassen abhängig

Berlin (dpa/bb) - In Berlins Gefängnissen ist laut Justizverwaltung rund jeder vierte Inhaftierte drogenabhängig. Bei Tätern, die eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen, sei es sogar fast jeder dritte, geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Justiz auf eine parlamentarische Anfrage der CDU hervor. Insgesamt seien 27 Prozent der männlichen Inhaftierten abhängig. Bei 13 Prozent wurde ein "Substanzmissbrauch" festgestellt.

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Berlin (dpa/bb) - In Berlins Gefängnissen ist laut Justizverwaltung rund jeder vierte Inhaftierte drogenabhängig. Bei Tätern, die eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen, sei es sogar fast jeder dritte, geht aus der Antwort der Senatsverwaltung für Justiz auf eine parlamentarische Anfrage der CDU hervor. Insgesamt seien 27 Prozent der männlichen Inhaftierten abhängig. Bei 13 Prozent wurde ein „Substanzmissbrauch“ festgestellt.

Der Stichtag war der 31. März 2016 mit damals knapp 3800 gefangenen Männern in Berlin. Bei Frauen waren demnach von 175 Inhaftierten knapp 29 Prozent abhängig. Die Statistik wurde 2016 erstmals bundesweit erstellt.

In allen Vollzugsanstalten werden suchtkranke Gefangene behandelt, hieß es. Es gebe auch medizinisch begleitete Entgiftungen und Substitutionsbehandlungen.

Seit 2010 starben drei Gefangene vermutlich an einer Überdosis. In Gefängnisse eingeschmuggelt werden vor allem Cannabis, Heroin und Kokain. Regelmäßig werden laut Verwaltung Hafträume kontrolliert, auch mit Spürhunden. Um illegalen Drogenkonsum festzustellen, gibt es zudem Urinkontrollen.

Wer mit Drogen im Knast erwischt wird, muss nach Angaben der Justizverwaltung mit einer Strafanzeige rechnen. Allein im Gefängnis Tegel seien im Vorjahr 212 Anzeigen bei der Polizei nach dem Fund von Drogen gestellt worden. Zum Ausgang der daraufhin eingeleiteten Ermittlungsverfahren gab es keine Angaben.

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