Kriminalität - Bedburg-Hau:Polizei fasst Psychiatrie-Gefangenen

Bedburg-Hau (dpa) - Die Polizei hat in Bonn am Samstag einen Strafgefangenen gefasst, der laut Staatsanwaltschaft bei seiner Flucht aus der Psychiatrie eine Geisel genommen hatte. Der mutmaßliche Geiselnehmer wurde am Morgen in Bonn festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Kleve am Samstag mitteilte. "Ein Bürger hat ihn aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung wiedererkannt und hat dann über 110 die Polizei benachrichtigt", sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer der dpa. Bei der Festnahme habe der 35-Jährige keinen Widerstand geleistet.

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Bedburg-Hau (dpa) - Die Polizei hat in Bonn am Samstag einen Strafgefangenen gefasst, der laut Staatsanwaltschaft bei seiner Flucht aus der Psychiatrie eine Geisel genommen hatte. Der mutmaßliche Geiselnehmer wurde am Morgen in Bonn festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Kleve am Samstag mitteilte. "Ein Bürger hat ihn aufgrund der Öffentlichkeitsfahndung wiedererkannt und hat dann über 110 die Polizei benachrichtigt", sagte Oberstaatsanwalt Günter Neifer der dpa. Bei der Festnahme habe der 35-Jährige keinen Widerstand geleistet.

Aufgrund seiner Fingerabdrücke sei der Mann eindeutig identifiziert worden, sagte Neifer. Gegen ihn und einen weiteren Insassen sei Haftbefehl wegen Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung erlassen worden.

Der Mann war am Donnerstagabend aus der geschlossenen Abteilung der Klinik in Bedburg-Hau am Niederrhein geflohen. Laut Darstellung der Staatsanwaltschaft hatte das Duo vor der Flucht einen Pfleger als Geisel genommen. Die beiden bedrohten ihr Opfer demnach mit einer selbstgebauten, messerartigen Waffe und zwangen ihn in eine Küche. Dort bewaffneten sie sich mit weiteren Messern. Mit der Geisel schafften sie es aus der geschlossenen Abteilung der Psychiatrie auf den Hof und forderten den Pförtner auf, das Tor zu öffnen.

Weil der sich weigerte, verletzten die Männer den Pfleger den Angaben zufolge mit mehreren Schnitten im Gesicht und schnitten ihm einen Teil des Ohrläppchens ab. Als der Pförtner das Tor dennoch nicht öffnete, kletterte der 35-Jährige über die etwa vier Meter hohe Außenmauer des Geländes und floh. Sein Komplize scheiterte an der Mauer, die mit Stacheldraht gesichert ist.

Beide Männer waren wegen eines per Gericht angeordneten Drogenentzugs in der Klinik. Der 35-Jährige war demnach zuvor wegen Einbruchs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Klinik hatte den Flüchtigen als gefährlich und unberechenbar bezeichnet. Der Polizei war bekannt, dass er Kontakte nach Bonn und Siegburg hatte.

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