Vatican City:Papst Franziskus empfängt Söder im Vatikan

Lesezeit: 2 min

Vatikanstadt/München (dpa) - Zeitgleich zum Inkrafttreten des umstrittenen Kreuzerlasses für Landesbehörden in ganz Bayern an diesem Freitag trifft sich dessen Initiator Markus Söder im Vatikan mit Papst Franziskus und dessen Vorgänger Benedikt XVI. Um 10.30 Uhr ist der bayerische CSU-Ministerpräsident im Apostolischen Palast zu einer Privataudienz bei seiner Heiligkeit geladen, anschließend will er sich im Kloster Mater Ecclesiae mit dessen Vorgänger treffen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Vatikanstadt/München (dpa) - Zeitgleich zum Inkrafttreten des umstrittenen Kreuzerlasses für Landesbehörden in ganz Bayern an diesem Freitag trifft sich dessen Initiator Markus Söder im Vatikan mit Papst Franziskus und dessen Vorgänger Benedikt XVI. Um 10.30 Uhr ist der bayerische CSU-Ministerpräsident im Apostolischen Palast zu einer Privataudienz bei seiner Heiligkeit geladen, anschließend will er sich im Kloster Mater Ecclesiae mit dessen Vorgänger treffen.

Besuche von deutschen Politikern beim Papst sind seit Jahren gängige Praxis, in den vergangenen Tagen waren der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im Vatikan.

Auch für Söder ist es bereits die vierte Audienz beim Oberhaupt der Katholischen Kirche, 2008 reiste er als damaliger Europaminister zu einer Generalaudienz zu Benedikt XVI., 2011 empfing dieser ihn dann in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo und 2012 reiste Söder zu Benedikts 85. Geburtstag. Bereits vor den beiden Audienzen will Söder im Petersdom verschiedene Sehenwürdigkeiten besuchen, darunter die Pietà sowie das Grab des heiliggesprochenen Papstes Johannes Paul II. und des Epitaphs von Karl dem Großen.

Bei dem nicht öffentlichen Treffen mit Franziskus dürfte es viele Themen zu besprechen geben, neben der ab dem 1. Juni geltenden Pflicht für ein Kreuz in den Foyers aller bayerischer Landesbehörden dürften dies insbesondere die Zuwanderungspolitik sowie die Entwicklungshilfe sein. Aus der Staatskanzlei hieß es im Vorfeld der Reise, dass die Terminüberschneidung mit dem Kreuzerlass reiner Zufall sei, die Reise sei bereits lange geplant gewesen.

Begleitet wird Söder bei der Audienz von seinen engsten Mitarbeitern der Staatskanzlei sowie der deutschen Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan. Während die Meinung von Franziskus zum umstrittenen Kreuzerlass nicht bekannt ist, dürfte der deutlich konservativer eingestellte Benedikt XVI. die Initiative Söders loben.

Die von diesem Freitag an in Bayern geltende Kreuzpflicht für Landesbehörden ist äußerst umstritten. Auf Anordnung von Söder soll in den Dienstgebäuden des Freistaats ein Kreuz im Eingangsbereich hängen. Das soll die christlich-abendländische Tradition Bayerns deutlich machen. Einzig Hochschulen, Theater und Museen sind von der sogar bei einigen Kirchenvertretern umstrittenen Verpflichtung ausgenommen. Kritiker aus der Opposition und den Kirchen sehen darin einen Schachzug, um im Landtagswahljahr Wähler zurückzugewinnen.

Regierungsintern ist das Innenministerium für die Umsetzung des Kreuzerlasses zuständig, es soll aber keine Kontrollen geben. Die Neuregelung gilt zudem nicht für die Behörden des Bundes und der Kommunen in Bayern, da diese nicht der Staatsregierung unterstehen. Vorgaben zur Gestaltung oder Größe des Kreuzes gibt es nicht. Bislang hängen bereits in Bayern Kreuze in Klassenzimmern und Gerichtssälen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: