Stuttgart:Aras vor dem Jubiläum: Ohne Frauen keine Reformation

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Stuttgart (dpa/lsw) - Luther lebt - das ist die zentrale Botschaft von Landtagspräsidentin Muhterem Aras zum Reformationsfeiertag am kommenden Dienstag. "Die Reformation hat eine unglaubliche Wirkung auf die Gesamtgesellschaft, sie wirkt bis ins Grundgesetz hinein", sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Stuttgart. Schon vor 500 Jahren habe Luther auf die Würde des Menschen gepocht, die jedem zustehe.

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Stuttgart (dpa/lsw) - Luther lebt - das ist die zentrale Botschaft von Landtagspräsidentin Muhterem Aras zum Reformationsfeiertag am kommenden Dienstag. „Die Reformation hat eine unglaubliche Wirkung auf die Gesamtgesellschaft, sie wirkt bis ins Grundgesetz hinein“, sagte die Grünen-Politikerin am Donnerstag in Stuttgart. Schon vor 500 Jahren habe Luther auf die Würde des Menschen gepocht, die jedem zustehe.

Die Landtagspräsidentin war in den vergangenen Monaten an mehreren Veranstaltungen zur Reformation beteiligt und ist fasziniert von der Rolle ihrer Geschlechtsgenossinen: „Wir Frauen haben stark von der Reformation profitiert, aber die Reformation auch von den Frauen. Ohne sie hätte es die Reformation so nicht gegeben.“ Dass Mädchen und Frauen heute gleichberechtigten Zugang zu Bildung hätten, ginge auch auf die reformatorische Bewegung zurück. Vorkämpferinnen wie Katharina Zell, die sich zu Luthers Zeiten für die Priesterehe stark gemacht hat, hält Aras für starke Vorbilder.

Gemeinsam mit den Bischöfen der evangelischen Landeskirchen Frank Otfried July und Jochen Cornelius-Bundschuh zog die Politikerin ein positives Fazit zum Lutherjahr, das mit dem 500. Jahrestag der Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen am Dienstag endet. „Die Gemeinden haben es mit ihrer Präsenz im Lutherjahr geschafft, auch über den Tellerrand hinaus Menschen zu erreichen“, lobte Aras. Cornelius-Bundschuh freute sich vor allem über Jugendliche, die man für die Reformation habe begeistern können.

Im Jahr 1517 hatte Luther Überlieferungen zufolge seine Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg genagelt und damit den Grundstein für die evangelische Kirche gelegt. Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) würdigte am Donnerstag Luthers Vermächtnis: Der Reformator habe es geschafft, „verantwortungsvoll handelnden Menschen eine Richtschnur für ihr Wirken an die Hand zu geben“.

Das Jubiläum begehen die Kirchen im Land in den kommenden Tagen mit mehreren, teilweise ökumenischen Gottesdiensten: Am Samstag predigen die beiden Landesbischöfe in Mannheim, wo sich auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann angekündigt hat. Seinen Höhepunkt findet das Jubiläum am Dienstag mit einem Festgottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche.

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