Osnabrück:Segnung homosexueller Paare: Bischof will Diskussion

Osnabrück (dpa) - In der katholischen Kirche sollte es nach Auffassung des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode erneut eine Diskussion darüber geben, ob Pfarrer künftig gleichgeschlechtliche Paare segnen sollen. "Ich meine, wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und verunsichert", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). "Man kann zum Beispiel über eine Segnung nachdenken, die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung."

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Osnabrück (dpa) - In der katholischen Kirche sollte es nach Auffassung des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode erneut eine Diskussion darüber geben, ob Pfarrer künftig gleichgeschlechtliche Paare segnen sollen. „Ich meine, wir müssen in der Kirche ausführlicher darüber diskutieren. Schweigen und Tabuisieren führt nicht weiter und verunsichert“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). „Man kann zum Beispiel über eine Segnung nachdenken, die nicht zu verwechseln ist mit einer Trauung.“

Auch wenn sich die Ehe für alle vom Eheverständnis der Kirche unterscheide, sei sie nun politische Realität, gab der Bischof zu bedenken. „Wir müssen uns daher fragen, wie wir denjenigen begegnen, die diese Verbindung eingehen, und die sich ja zum Teil auch in der Kirche engagieren. Wie begleiten wir sie pastoral und liturgisch?“

Die katholische Laienorganisation „Wir sind Kirche“ sprach sich für eine Segnung aus. „Wenn Autos und wer weiß noch alles gesegnet werden, darf die Kirche gleichgeschlechtlichen Paaren den Segen nicht verweigern“, sagte deren Sprecher Christian Weisner dem Blatt.

Die Ehe für alle war im Sommer vom Bundestag beschlossen worden, sie trat zum 1. Oktober in Kraft. Schwule und lesbische Paare können nun genau wie heterosexuelle Paare mit allen Rechten und Pflichten heiraten. Bislang durften Homosexuelle eine Lebenspartnerschaft amtlich eintragen lassen, aber nicht heiraten.

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