Lutherstadt Wittenberg:Predigt: Bedford-Strohm betont „Wert der Freiheit“

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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm. (Foto: Britta Pedersen/zb/dpa/Archivbild)

Der scheidende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat am Sonntag in seiner Predigt in der Wittenberger...

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Wittenberg (dpa/sa) - Der scheidende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat am Sonntag in seiner Predigt in der Wittenberger Schlosskirche den „Wert der Freiheit“ betont. „500 Jahre nach der Reformation ist Freiheit ein Megathema unserer Zeit“, sagte der Theologe anlässlich des Reformationstages laut Mitteilung. „Sie ist vielleicht das Megathema der modernen Welt.“

Bedford-Strohm, aufgewachsen in Coburg in Oberfranken, war nach eigenen Angaben lange mit der innerdeutschen Grenze konfrontiert. „Jeden Nachmittag am Sonntag sind wir spazieren gegangen und haben den Stacheldraht gesehen. Und ich habe mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages noch selbst erleben würde, dass diese Stacheldrahtanlagen nicht mehr da sind. Dass ich je an einem Reformationstag in der Schlosskirche zu Wittenberg, am Grab Martin Luthers predigen könnte.“

Auch aus Freiheit dem Nächsten zu dienen und sich so für das Gemeinwesen zu engagieren, ist dem EKD-Ratvorsitzenden zufolge wichtig. „Genau diesen Geist brauchen wir heute“, sagte Bedford-Strohm, der nach siebenjähriger Amtszeit nicht erneut für den EKD-Ratsvorsitz kandidiert. Am 10. November wird auf der EKD-Synode in Bremen eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gewählt.

Am 31. Oktober feiern evangelische Christen mit Gottesdiensten, Festen und Konzerten traditionell den Beginn der Reformation in Kirche und Gesellschaft. Sie wurde von Martin Luther (1483-1546) ausgelöst, der am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg geschlagen haben soll. Neben Wittenberg wurde am Sonntag auch an anderen Orten in Sachsen-Anhalt Reformationstag gefeiert, etwa in Halle, Merseburg, Stendal und der Lutherstadt Eisleben. Der Reformationstag ist laut EKD in neun Bundesländern ein Feiertag, auch in Sachsen-Anhalt.

© dpa-infocom, dpa:211031-99-808152/2

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