Kassel:Evangelische Kirche: mehr Steuern trotz Mitgliederverlust

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Kassel (dpa/lhe) - Trotz sinkender Mitgliederzahlen nimmt die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wieder mehr Kirchensteuern ein. "Wir profitieren von der guten Konjunktur", sagte Volker Knöppel, Vizepräsident der EKKW, am Freitag in Kassel. Laut Finanzbericht, der in der kommenden Woche dem Kirchenparlament vorgestellt wird, stiegen die Steuereinnahmen von Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 130,8 Millionen auf 137,6 Millionen Euro. Langfristig rechnet Knöppel aber mit sinkenden Beträgen: "In spätestens 15 Jahren wird niemand mehr von den geburtenstarken Jahrgängen im Erwerbsleben sein." Die EKKW hat rund 830 000 Mitglieder, 2015 waren es noch 844 000 gewesen.

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Kassel (dpa/lhe) - Trotz sinkender Mitgliederzahlen nimmt die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) wieder mehr Kirchensteuern ein. „Wir profitieren von der guten Konjunktur“, sagte Volker Knöppel, Vizepräsident der EKKW, am Freitag in Kassel. Laut Finanzbericht, der in der kommenden Woche dem Kirchenparlament vorgestellt wird, stiegen die Steuereinnahmen von Januar bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 130,8 Millionen auf 137,6 Millionen Euro. Langfristig rechnet Knöppel aber mit sinkenden Beträgen: „In spätestens 15 Jahren wird niemand mehr von den geburtenstarken Jahrgängen im Erwerbsleben sein.“ Die EKKW hat rund 830 000 Mitglieder, 2015 waren es noch 844 000 gewesen.

Das Kirchenparlament, die Landessynode, wird von Montag bis Mittwoch in Hofgeismar zusammenkommen. Bischof Martin Hein will ein Plädoyer für eine gut aufgestellte akademische Theologie an staatlichen Hochschulen halten. Es gebe Überlegungen, die Ausbildung für Pfarrer auf Fachhochschulniveau herabzusetzen. „Der Gesellschaft wird etwas fehlen, wenn die Theologie im wissenschaftlichen Kanon an den Rand gedrängt wird“, sagte er.

Auch das Thema sexualisierte Gewalt soll auf der Synode besprochen werden: Die EKKW habe zwar konsequent auf Übergriffe durch Amtsträger reagiert, es kämen aber auch Schilderungen von Vorfällen, die weiter zurücklägen und strafrechtlich verjährt seien. Auch solche Vorwürfe müssten unabhängig überprüft werden. „Wir haben nichts zu verbergen“, erklärte Hein.

Er will sich zudem für eine stärkere Einbindung von jungen Menschen durch die Einführung eines Amtes des Kirchenjüngsten einsetzen. Man brauche den „spezifischen Blickwinkel junger Menschen“. Für Hein wird es der letzte Bericht als Bischof vor der Synode. Er geht 2019 in den Ruhestand. Im März will die EKKW Nachfolge-Kandidaten vorstellen.

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