Hildesheim:Missbrauchsskandal: Bischof Wilmer fordert Konsequenzen

Hildesheim (dpa) - Der neue Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat als Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche ein "radikales Umdenken" gefordert. "Wir nehmen das Problem von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in der Kirche immer noch nicht ernst genug", sagte Wilmer dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir können nicht mehr weitermachen wie bisher." Ihm gehe es in erster Linie um Gerechtigkeit für die Missbrauchsopfer.

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Hildesheim (dpa) - Der neue Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat als Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche ein „radikales Umdenken“ gefordert. „Wir nehmen das Problem von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch in der Kirche immer noch nicht ernst genug“, sagte Wilmer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Wir können nicht mehr weitermachen wie bisher.“ Ihm gehe es in erster Linie um Gerechtigkeit für die Missbrauchsopfer.

„Deshalb werde ich in der Forderung nicht nachlassen, dass wir alles Geschehene aufdecken und aufklären, so gut wir können.“ Mit ihm werde es kein klammheimliches Verschwindenlassen in irgendwelchen Schubladen geben, sagte Wilmer. Der Missbrauch von Macht stecke „in der DNA der Kirche“. Es gebe „Strukturen des Bösen“ in der Kirche als Gemeinschaft.

Über die Bischöfe in Deutschland sagte Wilmer, „wir sitzen für mein Empfinden immer noch zu sehr auf dem hohen Ross“. Er verlangte mehr Partizipation für die Laien und warnte Kritiker solcher Forderungen wie den deutschen Kurienkardinal Gerhard Müller vor „Geschichtsvergessenheit“. „Um das Böse in der Kirche einzudämmen, brauchen wir eine wirksame Kontrolle der Macht in der Kirche“, sagte Wilmer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

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