Fulda:Bischof Gerber: „Bilder, die wir so schnell nicht vergessen“

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Limburg/Fulda (dpa/lhe) - In ihren Osterpredigten haben die Bischöfe in Hessen nachdenkliche Worte gefunden und bestürzt auf die Anschläge in Sri Lanka reagiert. Es sei schrecklich, was in der Kirche von Colombo und an vielen anderen Orten geschehen sei, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing nach Angaben des Bistums während des Gottesdienstes am Sonntag. "Wir verbinden uns mit den Opfern und den vielen Schwestern und Brüdern weltweit, die ihren Osterglauben nicht frei und ungezwungen bekennen können, wie wir es tun."

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Limburg/Fulda (dpa/lhe) - In ihren Osterpredigten haben die Bischöfe in Hessen nachdenkliche Worte gefunden und bestürzt auf die Anschläge in Sri Lanka reagiert. Es sei schrecklich, was in der Kirche von Colombo und an vielen anderen Orten geschehen sei, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing nach Angaben des Bistums während des Gottesdienstes am Sonntag. „Wir verbinden uns mit den Opfern und den vielen Schwestern und Brüdern weltweit, die ihren Osterglauben nicht frei und ungezwungen bekennen können, wie wir es tun.“

Bei einer Serie von offenbar koordinierten Angriffen auf drei christliche Kirchen und drei Luxushotels in Sri Lanka starben am Ostersonntag mehr als 200 Menschen.

Der neue Fuldaer Bischof Michael Gerber rückte in seiner Predigt den verheerenden Kirchenbrand in Paris in den Fokus. Der Anblick der brennenden Kathedrale Notre-Dame habe weltweite Betroffenheit ausgelöst, sagte der Ende März ins Amt eingeführte Oberhirte laut einer vorab verbreiteten Mitteilung. „Es sind Bilder, die wir so schnell nicht vergessen, Bilder, die viele Menschen wohl auch noch Jahre später im Rückblick mit diesem Jahr 2019 verbinden werden.“

Gerber sagte, für manch einen Menschen sei die Kathedrale mit persönlichen und wertvollen Erfahrungen verbunden. Anderen werde bewusst, dass Notre-Dame für „ein wertvolles Stück europäischer Kulturgeschichte“ stehe. „Und für wieder andere mögen sich in diesen Bildern auch viele der unzähligen Dramen spiegeln, die derzeit unseren Globus prägen: Da kann die ungeheure Dynamik des Feuers, das in Minuten den ganzen Dachstuhl ergreift, erinnern an den Flächenbrand, den so mancher Konflikt etwa in Afrika oder im Nahen Osten entfacht hat.“

Der Limburger Bischof Bätzing lobte zudem den Einsatz von Schülern für mehr Klimaschutz. „Ihr Engagement ist bewundernswert, denn es gemahnt uns an unsere Verantwortung“, sagte Bätzing laut Redemanuskript. „Ob wir diese einmalig schöne Erde bewahren oder uns durch eigenes Verschulden selbst abschaffen, das ist eine zutiefst spirituelle und religiöse Frage.“

Zuvor hatte bereits der Präsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Volker Jung, in seiner Osterbotschaft die Schülerdemonstrationen angesprochen: Die Schüler kämpften „für eine Umwelt, die auch ihnen ein gutes Leben ermöglichen soll“, sagte er. „Das ist gut so. Wer sich an der Hoffnung orientiert, kämpft für das Leben.“ Zehntausende junge Menschen demonstrieren seit Wochen unter dem Motto „Fridays for Future“ für den Klimaschutz, auch während der Schulzeit.

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