Kirche - Frankfurt am Main:Synodaler Weg: Grundtext zu Macht in der Kirche beschlossen

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Frankfurt/Main (dpa) - Erste Entscheidungen im Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland: Die Vollversammlung des Synodalen Wegs hat am Donnerstagabend ihren ersten Grundtext beschlossen. Dabei stimmten 178 der Delegierten dem Text zu, in dem es unter anderem um eine Reform kirchlicher Machtstrukturen geht. Bei insgesamt 207 abgegebenen Stimmen gab es 24 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen. Auch die notwendigen zwei Drittel-Mehrheiten kamen zusammen: Von den 57 abstimmenden Bischöfen stimmten 74,07 Prozent für den Text, bei den 67 nicht-männlichen Voten gab es sogar 92,5 Prozent Zustimmung für den Text, in dem es unter anderem um Pluralität und die besondere Bedeutung der Stimmen der von sexualisierter Gewalt betroffenen Menschen ging.

Die Missbrauchsstudie habe klar gemacht, dass sich etwas ändern müsse, sagte ein Pfarrer in der vorangegangenen Diskussion. "Der Synodale Weg steht vor einem Schlüsselmoment", betonte eine andere Synodale, als sie für die Annahme des Grundtextes warb.

Die Synodalversammlung zählt 230 Mitglieder: die 69 deutschen Bischöfe, 69 Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) - die Vertretung der Laien, also der Nicht-Kleriker - und 92 Vertreter verschiedener katholischer Berufsgruppen. Sie behandelt vier Themenfelder: die Position der Frau in der Kirche, den Umgang mit Macht, die katholische Sexualmoral und die priesterliche Ehelosigkeit (Zölibat). Angestoßen wurde der Reformprozess als Reaktion auf den Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche.

© dpa-infocom, dpa:220203-99-967862/2

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