Kirche - Frankfurt am Main:Bätzing ebenfalls für Abschaffung des Pflichtzölibats

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, spricht in Frankfurt am Main. Foto: Sebastian Gollnow/dpa (Foto: dpa)

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Frankfurt/M. (dpa) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, fände es ebenso wie der Münchner Kardinal Reinhard Marx gut, wenn Priester heiraten dürften. Er sei nicht gegen den Zölibat, sagte Bätzing am Donnerstag in Frankfurt/Main in einer Pressekonferenz zum Auftakt der dritten Synodalversammlung der katholischen Kirche. Er sei aber dafür, dass es den Priestern freigestellt werde, ob sie ehelos leben wollten.

"Die Ehelosigkeit der Priester ist eine biblisch bezeugte Form der Jesus-Nachfolge, und das ist ein großer Schatz, und ich lebe diese Form gerne und hoffe, überzeugend", sagte Bätzing. "Aber es ist nicht die einzige Form - in der katholischen Kirche eh schon nicht. Die katholischen Kirchen des Ostens haben verheiratete Priester, und das war immer meine Überzeugung: Ich kann nicht sehen, dass nicht die Ehe und das Priesteramt eine gemeinsame Bereicherung für diesen Dienst und für das gemeinsame Leben von Eheleuten geben könnte."

Marx hatte der "Süddeutschen Zeitung" gesagt, es wäre besser für alle, die Möglichkeit für zölibatäre und verheiratete Priester zu schaffen. "Bei manchen Priestern wäre es besser, sie wären verheiratet. Nicht nur aus sexuellen Gründen, sondern weil es für ihr Leben besser wäre und sie nicht einsam wären."

© dpa-infocom, dpa:220203-99-961800/3

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