Frankfurt am Main:Acht Auslieferungsbegehren der Türkei

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Seit dem gescheiterten Putsch vor einem Jahr haben türkische Behörden bei der hessischen Justiz acht Auslieferungsbegehren beantragt. Keines der Verfahren sei jedoch mit Straftaten begründet worden, die im Zusammenhang mit dem Putsch stünden, sagte am Dienstag der Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle. Zuvor hatte der "Wiesbadener Kurier" berichtet.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Seit dem gescheiterten Putsch vor einem Jahr haben türkische Behörden bei der hessischen Justiz acht Auslieferungsbegehren beantragt. Keines der Verfahren sei jedoch mit Straftaten begründet worden, die im Zusammenhang mit dem Putsch stünden, sagte am Dienstag der Sprecher der Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft, Alexander Badle. Zuvor hatte der „Wiesbadener Kurier“ berichtet.

Wie die Zeitung weiter meldete, handelt es sich bei einem der acht Beschuldigten um Abdullah Aymaz, der als Galionsfigur der Gülen-Bewegung in Deutschland gelte. Aymaz sei Aufsichtsratsvorsitzender der World Media Group in Offenbach, die unter anderem zwei Fernsehsender betreibe. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen und seine Bewegung für den Putsch verantwortlich.

Seine Behörde nenne keine Namen von Beschuldigten, sagte Badle zu dem Zeitungsbericht. Seit dem Putsch in der Türkei hat es vor dem Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt kein Verfahren mehr zu einem Auslieferungsbegehren gegeben. Das Gericht muss in solchen Fällen entscheiden. Die türkische Politik widerspreche allen rechtsstaatlichen Prinzipien, sagte OLG-Präsident Roman Poseck am Montag in Frankfurt.

Im Mai dieses Jahres haben laut Medienberichten am Frankfurter Flughafen auch zwei türkische Generäle um Asyl gebeten.

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